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Ausgabe 04/2023

Berufliche Grundbildung

Lehrstellenbesetzung vergleichbar mit den Vorjahren

Die Besetzung der Lehrstellen für Sommer 2023 ist im Gange. Verlässliche Zahlen über die Anzahl der abgeschlossenen Lehrverträge werden im Frühling vorliegen. Erste Einschätzungen aus den Kantonen per Ende Januar 2023 weisen jedoch darauf hin, dass die Lehrstellenbesetzung vergleichbar mit den Vorjahren verläuft. In der Deutschschweiz ist die Lehrstellenvergabe traditionell bereits weiter vorangeschritten, in der lateinischen Schweiz beginnt der Rekrutierungsprozess später. Auf dem Portal berufsberatung.ch findet sich der offizielle Lehrstellennachweis der Kantone. Für den Lehrbeginn 2023 waren Mitte Februar rund 33'000 Lehrstellen ausgeschrieben.
Medienmitteilung

Berufsmaturität: BM2 ist integrativer als BM1

Welchen Beitrag leistet die Berufsmaturität (BM) an die Durchlässigkeit des Bildungssystems? Diese Frage behandeln Forschende der EHB in einem Artikel in der deutschen Zeitschrift BWP. Es wird gezeigt, dass knapp ein Viertel der EFZ-Absolvierenden eine BM erwerben. Es bestehen jedoch beträchtliche Unterschiede zwischen sozialen Gruppen. Zudem variiere der BM-Anteil zwischen den Lehrberufen. Die BM-Absolventinnen und -Absolventen stammen aus sehr wenigen der rund 190 EFZ-Berufe. Somit bestehe Potenzial, den Bedarf an hochschulisch qualifiziertem Personal noch besser zu decken. Die BM1 werde besonders in schulisch anspruchsvollen Berufen besucht. Die BM2 sei integrativer, denn einige der Berufe mit vielen BM2-Lernenden haben ein eher geringes schulisches Anforderungsniveau.

EHB: Master in Berufsbildung mit neuem Studienplan

Im Herbst 2023 startet an der EHB der nächste Studiengang zum Master of Science in Berufsbildung. In diesem Studiengang werden berufsbildungsrelevante Fragen aus ökonomischer, soziologischer, psychologischer sowie erziehungswissenschaftlicher Perspektive betrachtet. Die Studierenden eignen sich wissenschaftliche Methodenkompetenzen an. Der neue Studienplan beinhaltet eine im Vergleich zu früheren Studiengängen stärkere Forschungsorientierung sowie eine engere Verzahnung der Disziplinen. In diesem Zusammenhang wurden die beiden neuen Module "Forschungswerkstatt" und "Aktuelle Berufsbildungsforschung" eingeführt, ausserdem wird nur noch ein Praktikum absolviert (bisher zwei Praktika). Das Studium dauert sechs Semester und kann berufsbegleitend absolviert werden.

Buch: Digitale Transformation in der Berufsbildung

Die Digitalisierung wirkt auf verschiedensten Ebenen auf die Organisation der Schulen und des Unterrichts ein. Ein Sammelband aus Deutschland bietet einen Überblick über die Konzepte, Befunde und Herausforderungen, die mit den digitalen Möglichkeiten verbunden sind. So stellt der Band fest, dass die Digitalisierung in vielen Berufsfeldern zu einem Verlust an konkreten Lernerfahrungen durch die unmittelbare Einbindung in Arbeitsprozesse führt: "Abläufe werden abstrakter, komplexer und störanfälliger, kostensensitiver und damit weniger fehlertolerant." Der Sammelband schliesst mit einem Blick in die Zukunft und Ideen für die berufsbildende Schule 2030.

Detailhandel und KV: Anwendbares Recht für die verkürzte berufliche Grundbildung

Das SBFI hat darauf hingewiesen, dass auch verkürzte Grundbildungen Detailhandelsfachmann/-frau EFZ mit Beginn im Sommer 2023 nach der am 1. Januar 2022 in Kraft getretenen Verordnung durchgeführt werden müssen. Analog gilt für verkürzte Grundbildungen Kaufmann/-frau EFZ mit Beginn 2024 die Durchführung nach der am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen Verordnung.
Weitere Informationen: INFObildung&beruf

BL: Interpellation zur Qualität der Lehraufsicht

Der Schweiz gehen die Lehrlinge aus. Dieser Satz steht am Anfang einer Interpellation, die im Kantonsrat des Kantons Basel-Landschaft eingereicht wurde. Ihr Titel: "Lehrlingsmangel: Motivation beginnt beim Lehrbetrieb und einer funktionierenden Lehraufsicht". Der Vorstoss basiert auf der Vermutung, dass der Lehrlingsmangel nicht monokausal unserem Schulsystem oder verhätschelnden Eltern geschuldet sei, sondern möglicherweise auch mit der fehlenden Unterstützung der Lernenden seitens des Lehrbetriebs bzw. mit einer zu wenig präsenten Lehraufsicht zusammenhänge. Die Interpellantin stellt statistische Fragen, erkundigt sich nach der Rolle der Lehraufsicht und fragt nach Optimierungsmöglichkeiten. Die weiteren Vorstösse und Geschäfte, die in den Kantonsparlamenten und im Bundesparlament im Bereich Bildung behandelt werden, sind in der monatlichen Übersicht des Informationsdienstes IDES der EDK aufgelistet.

SG: Teilzeit-Lehrgang zur Berufsmaturität

Das Gewerbliche Berufs- und Weiterbildungszentrum St. Gallen bietet ab August 2023 das Angebot "BM2-flex" an. Dieses Pilotprojekt erlaubt es, die Berufsmaturität in vier Semestern berufs-, familien- oder sportbegleitend teilzeitlich zu absolvieren; es ermöglicht ein Arbeitspensum von 60%. Damit eröffnen sich für die Lernenden und die Unternehmen flexiblere Möglichkeiten. Die "BM2-flex" wird in den beiden Ausrichtungen "Technik, Architektur, Life Sciences" sowie "Gesundheit und Soziales" angeboten. Die Lernenden arbeiten zu einem grossen Teil selbstorganisiert sowie orts- und zeitunabhängig; dabei werden sie von einer Lernplattform unterstützt und von den Lehrpersonen individuell gecoacht. Der Präsenzunterricht findet freitags statt.
Medienmitteilung

Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

BFS-Szenarien für die höhere Berufsbildung

Das BFS hat Szenarien für die höhere Berufsbildung publiziert. Sie gehen von einem leichten Anstieg der Abschlüsse aus, der sich hauptsächlich den höheren Fachschulen verdankt. Konkret: Laut Referenzszenario dürfte die Zahl der HF-Diplome innerhalb der nächsten zehn Jahre von 9914 (2021) auf 11'424 (2031) steigen, die der Fachausweise von 14'976 auf 14'673 leicht sinken und die der eidg. Diplome von 2861 auf 3100 leicht steigen. Der Blick auf die Branchen erlaubt noch differenziertere Aussagen: So dürften zum Beispiel die HF im Bildungsbereich "Gesundheit, ohne Humanmedizin und Pflegepersonal" eher Einbussen erleiden, während Fachausweise und eidg. Diplome zulegen. Die BFS-Zahlen rufen auch in Erinnerung, dass die höhere Berufsbildung in der lateinischen Schweiz einen schwereren Stand hat als in der Deutschschweiz: Von den prognostizierten 11'424 HF-Abschlüssen dürften nur 1432 in der Westschweiz und 534 im Tessin vergeben werden.

Höhere Fachschulen: Anrechnungspraxis von Bildungsleistungen

Höhere Fachschulen rechnen Bildungsleistungen sehr unterschiedlich an, wie eine Studie der EHB zeigt. Dies betrifft sowohl die Anerkennung von Bildungsleistungen bei der Zulassung von Personen, die die regulären Zulassungsvoraussetzungen nicht erfüllen, als auch deren Anrechnung an den Bildungsgang. Zudem sei die Anrechnungspraxis wenig transparent. Die Befragten waren mehrheitlich der Meinung, dass die Anrechnung von Bildungsleistungen ein Thema mit grossem Potenzial ist und sie in Zukunft stark beschäftigen wird. Die Studie empfiehlt unter anderem, verbindlichere Regelungen auf Ebene der Rahmenlehrpläne zu schaffen und die Praxis der Anrechnung von Bildungsleistungen umfangreich und transparent zu dokumentieren.

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Vernehmlassungen

Die Entwürfe folgender Prüfungsordnungen wurden im Bundesblatt vom 10. Februar und 15. Februar 2023 zur Vernehmlassung ausgeschrieben:

  • User Experience / User Interface Designer (UX/UI-Designer) (BP) (INFObildung&beruf)

  • Zivilschutzinstruktor/in (BP)

Für neue Prüfungsordnungen und solche mit geändertem Titel erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Genehmigungen

Folgende Prüfungsordnungen wurden vom SBFI genehmigt:

  • Teamleiter/in in sozialen und sozialmedizinischen Organisationen (BP) (INFObildung&beruf)

  • Leiter/in von sozialen und sozialmedizinischen Organisationen, dipl. (HFP) (INFObildung&beruf)

Die Prüfungsordnungen werden im SBFI-Berufsverzeichnis aufgeschaltet. Für neue Prüfungsordnungen und solche mit geändertem Titel erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Aufhebung

Das SBFI kommuniziert im Bundesblatt vom 3. Februar 2023 folgende Aufhebung einer Prüfungsordnung:

  • Gästebetreuer/in im Tourismus (BP)

Gemäss Auskunft des Schweizer Tourismus-Verbands erfolgt die Aufhebung aufgrund mangelnder Nachfrage. Es gebe ähnliche Angebote, wie zum Beispiel Chef/fe de Réception (BP).

Mittelschulen und Hochschulen

Stellenplattform für Studierende und Berufseinsteiger/innen

Die Plattform "talendo" richtet sich an Studierende, Hochschulabsolvierende und Berufseinsteiger/innen. Sie enthält Praktika, Jobs für Studierende sowie Stellen zum beruflichen Einstieg nach einem Studium. Zudem organisiert die Plattform in der ganzen Schweiz Veranstaltungen, insbesondere Maturierendenmessen und Unternehmensbesichtigungen. Weiter gehören ein CV-Creator und ein Karriere-Magazin zum Angebot.

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Umfrage zum Ansehen von Berufen

Ärztin, Direktor eines Unternehmens, Pilotin, Richter – dies sind laut einer Umfrage die angesehensten Berufe. Befragt wurden 1500 Schweizer/innen. Am unteren Ende der Skala befinden sich wenig überraschend Berufe wie Büroreinigerin, Verpacker, Küchenhilfe, Farbrikarbeiterin und Ladenkassier. Die Resultate der Schweiz decken sich weitgehend mit jenen im Ausland, mit zwei Ausnahmen: Technische Berufe sowie Gesundheitsberufe auf Stufe Berufsbildung geniessen in der Schweiz ein höheres Ansehen als im Ausland, dafür sind einzelne Berufe im Dienstleistungssektor wie Verkäuferin, Sekretär oder Büroangestellte in der Schweiz weniger angesehen als international. Zu den Hauptgründen für das hohe Ansehen eines Berufs gehören die Ausbildung und das Einkommen. Der Anteil Frauen oder Migrantinnen und Migranten hingegen hat wenig Einfluss auf das Ansehen. Laut der Umfrage haben diese weit verbreiteten Wahrnehmungen grossen Einfluss auf die Berufswahl von jungen Menschen.
Medienmitteilung

Arbeitsmittel "Ressourcenbilder": Arbeitsblatt

Im Rahmen ihrer Masterarbeit am IAP entwickelte Maya Ziegler ein Arbeitsblatt für die selbstständige Bearbeitung des Arbeitsmittels Ressourcenbilder. Die Autorin untersuchte die Frage, welchen Nutzen Klientinnen und Klienten zur Bewältigung herausfordernder Situationen aus der selbstständigen Bearbeitung ziehen können. Dazu befragte sie fünf Personen. Diese gaben an, dass sie hilfreiche Ressourcen erkennen und stimmige Lösungsansätze finden konnten, wodurch sie Zuversicht gewannen. Sie empfanden die Übung mehrheitlich als hilfreich. Ob die Übung auch für die Zielumsetzung nützlich ist, blieb offen.

BE/ZH: Die US-Botschaft kommt ins BIZ

Ein Studium in den USA, Austauschprogramme, US-Colleges, Visa und Stipendien – darüber informiert die US-Botschaft neu in zwei Berufsinformationszentren (BIZ) der Deutschschweiz: In Bern und Oerlikon ist von Februar bis Juni 2023 einmal pro Monat eine Beratungsperson von EducationUSA für persönliche Gespräche vor Ort. Die Termine und die Anmeldemöglichkeit finden sich auf der Website der US-Botschaft. EducationUSA ist ein Netzwerk des US-Aussenministeriums mit über 425 Studienberatungszentren weltweit. Es fördert die US-Hochschulbildung bei Studierenden auf der ganzen Welt.

BE: Zusammenarbeit "Case Management Berufsbildung" und IV

Die IV finanziert in der ganzen Schweiz Stellen des "Case Management Berufsbildung" (CMBB). Vor diesem Hintergrund arbeitet das CMBB Bern seit Januar 2022 enger mit der IV zusammen. Gemäss Beda Furrer, Leiter CMBB Kanton Bern, wurde dadurch eine wichtige Lücke geschlossen. Im Rahmen des CMBB werden im Kanton Bern 1600 Personen begleitet, davon rund 250 Personen mit der IV zusammen. Die Zusammenarbeit laufe insgesamt sehr gut, so Beda Furrer in einem Interview. Das sei nicht selbstverständlich, denn eine gemeinsame Fallführung schliesse immer auch Reibungspunkte ein.

TI: Dezentrale Berufsmesse "Millestrade"

Im Projekt Millestrade bündelt der Kanton Tessin verschiedene Initiativen zur Bekanntmachung der Berufsbildung. Erstens finden Tage der offenen Türen in Betrieben und Berufsbildungszentren statt; in einer Agenda können die Veranstaltungen nach Monat, Branche und Region gefiltert werden. Zweitens wird ein Bus unterwegs sein, um Themen der Berufsbildung in die ganze italienische Schweiz zu bringen. Und drittens werden Schnupperlehren gefördert, unter anderem mit einem elektronischen Schwarzen Brett. Millestrade ist eine Initiative des Departements für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Tessin in Zusammenarbeit mit der Kantonalen Elternkonferenz und zahlreichen weiteren Partnern.
Medienmitteilung

VS: Das Interesse an den MINT-Berufen fördern

Angesichts des Fachkräftemangels in den MINT-Berufen haben die Firma Lonza und der Kanton Wallis (Departement für Volkswirtschaft und Bildung) ein Entdeckungs- und Innovationszentrum zur MINT-Förderung geschaffen, die "MINTworld" in Visp. In praktischen Workshops und mit experimentellem Lernen sollen Schüler/innen für die MINT-Fächer und -Berufe begeistert werden. Angeboten werden ein Chemielabor, eine Arbeitsstation für Robotik, Stromkreis-Experimente und eine Schweissstation. Die Pilotphase startet im Frühjahr 2023 mit Schulen aus dem Oberwallis. Ab dem Schuljahr 2023/2024 wird das Zentrum allen Schüler/innen und Lehrpersonen des Kantons offenstehen.
Medienmitteilung

Arbeitsmarkt

Schweizerische Arbeitskräfteerhebung im 4. Quartal 2022

Im 4. Quartal 2022 waren in der Schweiz 5,242 Millionen Personen erwerbstätig, das sind 0,8% mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Diese Zunahme geht ausschliesslich auf mehr ausländische Erwerbstätige zurück (+2,4%), vor allem auf mehr Kurzaufenthalter/innen (+10,3%). Die Erwerbslosenquote (ILO) fiel auf 4,1%. Das sind 15'000 Personen weniger als ein Jahr zuvor. Bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung nahm die Erwerbslosenquote ab (von 8,4% auf 7,8%), ebenso bei Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (von 4,5% auf 3,8%). Bei Personen mit einem Abschluss auf Tertiärstufe nahm sie hingegen leicht zu (von 3,0% auf 3,3%). Die Mediandauer der Erwerbslosigkeit verringerte sich von 288 auf 195 Tage.
Medienmitteilung

Bundesrat will Arbeit von vorläufig Aufgenommenen erleichtern

Vorläufig Aufgenommene sollen ihren Wohnsitz einfacher in einen anderen Kanton verlegen können, wenn sie dort arbeiten. Dazu hat der Bundesrat am 22. Februar 2023 die Vernehmlassung zu einer Änderung der Ausführungsverordnungen zum Ausländer- und Integrationsgesetz und zum Asylgesetz eröffnet. Zudem schlägt der Bundesrat zwei weitere Verordnungsanpassungen vor: Zum einen soll die Bewilligungspflicht für eine selbstständige oder unselbstständige Erwerbstätigkeit bei Personen mit einer Härtefallbewilligung aufgehoben werden. Zum anderen soll bei vorläufig Aufgenommenen, Flüchtlingen und Staatenlosen die Meldepflicht für eine Erwerbstätigkeit aufgehoben werden, wenn diese der beruflichen Ein- oder Wiedereingliederung dient und der Bruttomonatslohn maximal 600 Franken beträgt. Personen, die ein Programm zur Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung besuchen, sollen generell von der Meldepflicht ausgenommen werden.
Medienmitteilung

Starker Anstieg ausländischer Arbeitskräfte im 2022

Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg im 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich an (+26%). So wanderten im letzten Jahr 166'919 ausländische Arbeitskräfte in die Schweiz ein, 90'633 Personen traten eine langfristige Stelle an und 76'286 Personen kamen für eine kurzfristige Erwerbstätigkeit. Der Anstieg der längerfristigen Aufenthalte war durch den Arbeitskräftebedarf im Dienstleistungssektor, in der Industrie und im Baugewerbe bedingt. Innerhalb des Dienstleistungssektors verzeichneten Branchen wie Planung, Beratung und Informatik, Gastgewerbe, Handel und Gesundheitswesen die stärkste Einwanderung.
Medienmitteilung

Recherche: Überbrückungsleistungen für ältere Arbeitslose

Laut einer Recherche von Radio Télévision Suisse (RTS) kommen aktuell nur wenige hundert Arbeitslose, die kurz vor dem Pensionsalter stehen, in den Genuss von Überbrückungsleistungen. Von den jährlich vorgesehenen 150 Millionen Franken sollen zurzeit nur gerade knapp 2% genutzt werden. Da die Überbrückungsleistungen erst vor 18 Monaten eingeführt wurden, rechnet das BSV mit einer schrittweisen Erhöhung der Anzahl Begünstigten und wird im Verlauf des Jahres 2023 Bilanz ziehen. Für den Schweizerischen Arbeitgeberverband und die Konferenz der kantonalen Ausgleichskassen erklärt sich die geringe Zahl der Leistungsbezüger/innen mit der guten Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Gewerkschaften und die SKOS dagegen sehen als Grund die zu restriktiven Kriterien für den Zugang zu den Leistungen. So werden laut der RTS in einigen Kantonen denn auch rund die Hälfte der Anträge auf Überbrückungsleistungen abgelehnt.
Weitere Informationen

Teilzeit-Studie: Traditionelles Familienmodell bleibt die Regel

Das Familienmodell mit dem Mann als Haupternährer ist unverändert stark verbreitet und auch akzeptiert: Die Mütter von betreuungspflichtigen Kindern arbeiten im Durchschnitt 55%, die Väter 91%. Dieses Erwerbsmodell wird meist auch beibehalten, wenn die Kinder erwachsen geworden sind. Dies geht aus der Teilzeit-Studie von Sotomo in Zusammenarbeit mit der Initiative Geschlechtergerechter hervor. Für die Bekämpfung des Fachkräftemangels sehen die Befragten an erster Stelle kinderlose Personen, die Teilzeit arbeiten, in der Pflicht. Am wenigsten häufig in die Pflicht genommen werden Teilzeitmütter. Die Mehrheit (62%) der Frauen erachtet Teilzeitarbeit als etwas typisch Weibliches, demgegenüber machen nur 32% der Männer diese Assoziation. Für die Studie wurden Ende 2022 über 2000 Erwachsene in der deutschen und französischen Schweiz befragt.

VS: Wie Unternehmen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewichten

70% der Walliser Unternehmen räumen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie Priorität ein, 55% verfügen bereits über eine entsprechende Strategie mit konkreten Massnahmen. Dabei finden deutlich mehr Grossunternehmen (89%) als KMU (53%) dieses Thema prioritär. Diese Resultate stammen aus einer Umfrage, die Pro Familia Schweiz im Auftrag des Kantons Wallis durchgeführt hat. Die drei häufigsten Massnahmen sind (in dieser Reihenfolge): eine Ferienplanung, die familiäre Bedürfnisse berücksichtigt, die Möglichkeit zur Reduktion des Beschäftigungsgrads, flexible Arbeitszeiten. Die proaktivsten Unternehmen sind diejenigen, die mindestens genauso viele Frauen wie Männer beschäftigen, im Vergleich zu jenen mit mehrheitlich männlichem Personal. Der Bericht empfiehlt Arbeitgebenden unter anderem die Einführung von Modellen, die ihren Mitarbeiterinnen flexible Arbeitszeiten und ihren Mitarbeitern eine Reduzierung des Beschäftigungsgrads ermöglichen.
Medienmitteilung

Verschiedenes

Publikation: Wie gerecht ist das Schweizer Bildungswesen?

Die Bildungsinstitutionen wirken integrierend und zugleich ausschliessend. Dies zeigt eine Publikation der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften. Das Schweizer Bildungswesen integriere einen grossen Teil der Jugendlichen nach der obligatorischen Bildung in eine weiterführende Ausbildung, die gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bietet, heisst es in der Studie. Zugleich aber sei insbesondere für Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien und mit Migrationshintergrund die Bildungslaufbahn mit Hürden, Verzögerungen, Misserfolg und Ausschluss verbunden. Ebenso bestünden beträchtliche Unterschiede zwischen den kantonalen Bildungssystemen.
Medienmitteilung

Tagung: Automatisierung und KI in der Berufsbildung

Die Schweizerische Gesellschaft für angewandte Berufsbildungsforschung führt gemeinsam mit der PH Zürich eine Tagung zum Thema "Automatisierung, KI und Learning Analytics in der Berufsbildung – Chancen und Risiken" durch. Sie findet am 23. Mai 2023 von 13.30 bis 17.00 Uhr in Zürich statt. Zwei Referate sowie fünf Workshops bieten Einblicke rund um das Tagungsthema. Ein Apéro zum Abschluss begleitet den informellen Austausch.

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