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Ausgabe 19/2021

Berufliche Grundbildung

Commitment zum Termin der Ausschreibung von Lehrstellen

Die Verbundpartner der Berufsbildung haben das Commitment "Grundsätze zu Berufswahlprozess und Lehrstellenbesetzung" lanciert. Es beinhaltet den Grundsatz, dass offene Lehrstellen frühestens im August des Jahres vor Lehrbeginn zur Bewerbung ausgeschrieben werden. Mit dem Commitment wollen alle Verbundpartner gemeinsam zu einem sorgfältigen und zeitlich sinnvoll abgestimmten Berufswahlprozess beitragen.
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Die Rolle von "Vitamin B" bei der Lehrstellenvergabe

Bei der Auswahl der Lernenden setzen gewisse Betriebe eher auf das "autochthone Kapital" der Jugendlichen als auf herkömmliche Kriterien wie schulische Leistungen, Alter, Motivation und Fähigkeiten. Das geht aus einer qualitativen EHB-Studie hervor, die in der Romandie durchgeführt wurde und in Transfer vorgestellt wird. Fast ein Drittel der befragten Betriebe und insbesondere KMU in ländlichen Gebieten gaben an, bei der Besetzung von Lehrstellen Jugendliche aus dem eigenen Beziehungsnetz zu bevorzugen oder freie Lehrstellen an Jugendliche zu vergeben, die in der gleichen Region wohnhaft sind oder sich für die Gemeinschaft engagieren. Diese Art der Lehrstellenvergabe mindert gemäss den Autorinnen Risiken wie etwa Lehrabbrüche. Überdies biete sie die Chance, schulisch schwache Jugendliche, junge Menschen mit Migrationshintergrund oder aus einfachen Verhältnissen sowie junge Frauen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, die bei Anwendung der üblichen Kriterien eher ausgeschlossen worden wären.

Jeder vierte Lehrvertrag wird vorzeitig aufgelöst

Im Sommer 2016 begannen knapp 53'600 Personen eine Lehre. 21% dieser Jugendlichen waren von einer Auflösung ihres Ausbildungsvertrages betroffen (bezogen auf die Gesamtzahl der Verträge beträgt die Auflösungsquote gar 26%). 80% der Jugendlichen mit einer vorzeitigen Lehrvertragsauflösung traten wieder in eine berufliche Grundbildung ein. Die Wiedereinstiegsquote ist bei beim EBA (60%) deutlich ungünstiger als beim EFZ (82%). Von den rund 54'400 Jugendlichen, die im Sommer 2015 ihre Lehre angefangen hatten, haben 90% fünfeinhalb Jahre nach dem Beginn der Ausbildung einen Abschluss innerhalb des Systems der beruflichen Grundbildung erworben. Diese Angaben sind in einer neuen Publikation des BFS zu finden.

Flexibilisierung der Berufsbildung

Die OdA und Lehrbetriebe verfügen noch über zu wenige Kenntnisse zu Flexibilisierungsmöglichkeiten. Dies ist eine zentrale Aussage aus dem Bericht "Flexible Berufsausbildung aus Sicht der Arbeitswelt (Flex2B)". Die zuständige Projektgruppe empfiehlt, eine niederschwellige Austauschplattform zur Information und Befähigung der OdA und Lehrbetriebe zu schaffen. Ausserdem solle das von der SBBK erarbeitete Flexibilisierungsmodell in einem gemeinsamen Projekt weiterentwickelt werden. Dabei sollen zusätzlich die Flexibilisierung in der praktischen Ausbildung und das Qualifikationsverfahren berücksichtigt werden.

Grundsätze für die Revision des ABU

Mit dem Projekt "Allgemeinbildung 2030" soll der allgemeinbildende Unterricht (ABU) in der beruflichen Grundbildung auf die künftigen Anforderungen der Gesellschaft und des Arbeitsmarktes ausgerichtet werden. Ende Oktober 2021 hat die Tripartite Berufsbildungskonferenz (TBBK) die entsprechenden Grundsätze sowie den Terminplan für die Revision der Bildungsgrundlagen gutgeheissen. Diese Grundsätze basieren einerseits auf den Zielen des Berufsbildungsgesetzes und der Verordnung des SBFI und andererseits auf den Empfehlungen aus dem Review "Allgemeinbildung in der beruflichen Grundbildung" und den Erkenntnissen aus zwei Diskursgruppen.
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Berufsmeisterschaft in Entrepreneurship

2022 findet erstmals eine Berufsmeisterschaft in Entrepreneurship statt. Ab sofort können sich junge Berufsleute, die unternehmerische Ideen haben, für diesen Wettkampf anmelden. Gesucht werden Personen mit Jahrgang 1999 oder jünger, die eine Berufslehre absolvieren, bereits abgeschlossen haben oder an der Fachhochschule oder höheren Fachschule studieren. Den drei Gewinnerteams werden ihre Medaillen an den SwissSkills 2022 verliehen, das erstplatzierte Team erhält zudem die Möglichkeit, an den EuroSkills 2023 teilzunehmen. Organisiert wird der Wettbewerb durch die IG EntrepreneurSkills, die kürzlich gegründet wurde – unter anderem durch das Berufsbildungszentrum Olten, das GZS Gründungsdienstleistungen Kanton Solothurn, die Schweizerische Direktorinnen- und Direktorenkonferenz der Berufsfachschulen (SDK) und den Dachverband Absolventinnen und Absolventen Fachhochschulen (FH Schweiz).
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Hotellerie-Hauswirtschaft: Neue berufliche Grundbildungen in Planung

Die OdA Hauswirtschaft Schweiz sowie Hotel & Gastro formation Schweiz erarbeiten die neuen beruflichen Grundbildungen Praktiker/in Hotellerie-Hauswirtschaft EBA und Fachmann/-frau Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ. Die beiden neuen Berufe sollen die vier beruflichen Grundbildungen Hauswirtschaftspraktiker/in EBA, Hotellerieangestellte/r EBA, Fachmann/-frau Hauswirtschaft EFZ sowie Hotelfachmann/-frau EFZ ersetzen. Die Trägerschaft plant die Inkraftsetzung der neuen Verordnungen auf den 1. Januar 2023 oder 2024.

NE: Duale Berufsbildung weiterhin im Aufwind

Im Schuljahr 2021/2022 zählte der Kanton Neuenburg rund 5400 laufende Lehrverträge, 78,2% davon im dualen System (4224 Lehrverträge). Damit wird der Aufwärtstrend der dualen Berufsbildung in den den letzten Jahren bestätigt (+2,8 Prozentpunkte gegenüber 2020, +10 Prozentpunkte gegenüber 2015). Das wiederum zeigt, dass die Massnahmen zur Förderung der Berufsbildung, insbesondere der dualen Berufsbildung, Früchte tragen. Im Jahr 2020 wurden zudem 642 Kursbestätigungen für betriebliche Berufsbildner/innen ausgestellt – ein Rekord. Dies zeugt vom hohen Engagement der Betriebe für die Ausbildung von Nachwuchskräften. Im Point de Presse zur Sekundarstufe II des Kantons kamen nebst der Berufsbildung auch die Allgemeinbildung und die digitale Bildung zur Sprache.
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VD: Studie zu den Berufsinspektoraten

Im Auftrag des Kantons Waadt hat die EHB 20 Berufsinspektorinnen und -inspektoren zu ihrem Arbeitsalltag, zu den Aufgaben und Arbeitsabläufen sowie zu ihren Motivationen und Herausforderungen befragt. Dabei berichteten sie auch von Schwierigkeiten. So sei es manchmal schwierig, einen Betrieb umfassend zu überprüfen. Zudem wurde berichtet, dass manche Inspektorinnen und Inspektoren sehr viele Lernende betreuen müssten und ihre Arbeit dabei nicht immer gewürdigt werde. Die Studie macht fünf Verbesserungsvorschläge, unter anderem zur Entwicklung von Instrumenten, die die Inspektorate bei ihrer Arbeit unterstützen.

Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

Bauplanung HF: Rahmenlehrplan in Konsultation

Der Rahmenlehrplan für die Bildungsgänge der höheren Fachschulen für Bauplanung mit dem geschützten Titel dipl. Techniker/in HF Bauplanung befindet sich seit dem 28. Oktober 2021 in der öffentlichen Konsultation. Der Titel bleibt unverändert. Bauplanung erhält einen eigenen Rahmenlehrplan und ist keine Fachrichtung mehr innerhalb des Rahmenlehrplans Technik. Die zusätzlichen Vertiefungsrichtungen Architektur, Ingenieurbau und Innenarchitektur sind nicht mehr aufgeführt. Die Trägerschaft bilden mehrere Organisationen im Bereich Architektur und Ingenieurwesen. Der entsprechende Rahmenlehrplan steht auf der Internetseite des SBFI zur Verfügung.

Textil- und Fashionmanagement HF: Rahmenlehrplan in Konsultation

Der Rahmenlehrplan für die Bildungsgänge der höheren Fachschulen für Textil- und Fashionmanagement befindet sich seit dem 29. Oktober 2021 in der öffentlichen Konsultation. Der geschützte Titel dipl. Textilwirtschafter/in HF wird umbenannt in dipl. Textil- und Fashionmanager/in HF. Die Schweizerische Textilfachschule Genossenschaft bildet die Trägerschaft. Der entsprechende Rahmenlehrplan steht auf der Internetseite des SBFI zur Verfügung.

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Genehmigungen

Folgende Prüfungsordnungen (ohne Titeländerungen) wurden vom SBFI genehmigt:

  • Fachmann/-frau im Finanz- und Rechnungswesen (BP)

  • Prozessfachmann/-frau (BP)

  • Experte/Expertin in Rechnungslegung und Controlling, dipl. (HFP)

Die Prüfungsordnungen werden im SBFI-Berufsverzeichnis aufgeschaltet.

Mittelschulen und Hochschulen

Abbrüche von Doktoraten sind häufig

Zahlen zu den Abbrüchen von Doktoraten werden nicht systematisch erfasst. Einzelne Universitäten verfügen aber über Angaben dazu. So starteten beispielsweise an der Universität Zürich 2016 1254 Doktorierende, 2021 haben 231 von ihnen die Doktorarbeit abgebrochen, das sind 18,4%. An der ETH Zürich liegt die Abbruchquote im selben Zeitraum bei 12,2%. Viele brechen das Doktorat schon im ersten Jahr ab. Die Gründe sind vielfältig: Der Lohn, die unterschiedlichen Aufgaben innerhalb der Anstellung, die Betreuung beim Erarbeiten der Doktorarbeit sowie ein zunehmender Konkurrenzkampf um die wenigen Stellen an der Universität nach dem Doktorat. Dies berichtet der St. Galler Tagblatt vom 4. November 2021.

BE: Master FH in Circular Innovation and Sustainability

Die Berner Fachhochschule BFH in Bern, Biel und Zollikofen plant ab Herbst 2022 einen englischsprachigen Studiengang "Master of Science in Circular Innovation and Sustainability". Das Studium verbindet betriebswirtschaftliche Kompetenzen mit einem technischen und ökologischen Verständnis von Produktionskreisläufen und dem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Grundvoraussetzung zur Zulassung ist ein Bachelorabschluss einer Hochschule in den Bereichen Wirtschaft, Life Sciences oder Technologie sowie das Einreichen einer Skizze für ein begleitendes Praxisprojekt. Den Entscheid zur Zulassung trifft die Fachhochschule in einem Eignungsgespräch.

FR: Bachelor of Science in Kommunikationswissenschaften

Ab dem Herbstsemester 2022 führt die Universität Freiburg einen neuen Bachelorstudiengang in Kommunikationswissenschaften ein. Der Bachelor ermöglicht den Einstieg in Bereiche wie strategische oder politische Kommunikation, Unternehmenskommunikation, Journalismus, Medienmanagement und -politik oder Medienanalyse. Das Studium besteht aus einem Hauptfach (90 ECTS-Credits) und zwei Nebenfächern (60 und 30 ECTS-Credits) in anderen Studiendisziplinen. Es gibt neben einem französischsprachigen Studiengang auch einen zweisprachigen Studiengang in Französisch/Deutsch.
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GE: Rückgang bei den Ausbildungsabbrüchen

Im Kanton Genf ist laut den aktualisierten Indikatoren des Amts für Bildungsforschung (SRED) der Anteil der Ausbildungsabbrüche stark zurückgegangen. So sank der Anteil der vorzeitigen Ausbildungsabbrüche auf der Sekundarstufe II von 4,8% (1100 Jugendliche) im Schuljahr 2018/2019 auf 3,7% (846 Jugendliche) im Schuljahr 2019/2020. Gemäss SRED erklärt sich dieser Rückgang teilweise mit der Coronakrise und insbesondere mit der damit einhergehenden Anpassung der Prüfungsmodalitäten. Darüber hinaus kommt jetzt die Dynamik zum Tragen, die 2018 durch die Einführung der Schulpflicht bis 18 Jahre in Gang gesetzt wurde. Nur 35 minderjährige Schüler/innen (0,3%) haben seither ihre Ausbildung abgebrochen. Allerdings verschieben sich die Ausbildungsabbrüche hin zu den über 18-Jährigen (811 Ausbildungsabbrüche, d.h. 7,7% der Volljährigen in Ausbildung).
Weitere Informationen: Medienmitteilung, Zusammenfassung der Resultate

ZH: Neues Studienmodell Major-Minor an der ZHdK

Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) führt etappenweise ein Major-Minor-Studienmodell ein. Die Studierenden ergänzen ihren Major-Studienschwerpunkt mit Inhalten aus zahlreichen neu geschaffenen Minors. Der Major bestimmt den Abschlusstitel. Die Minors werden im Bachelorstudium ab dem zweiten Studienjahr belegt, im Master starten sie mit Studienbeginn. Das Minor-Angebot steht ab 2023 offen. Zur Übersicht aller Majors und Minors stellt die ZHdK einen Online-Konfigurator bereit.

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

AGAB-Fachtagung 2022 zum Thema Mobilität

Unter dem Titel "Studieren macht mobil – flexibel – agil?" lädt die AGAB, die Vereinigung der Fachleute für Beratung und Information im Mittel- und Hochschulbereich, am 27. und 28. Januar 2022 zu einer Fachtagung an der Universität Genf ein. Der erste Tag widmet sich dem Thema der Mobilität und ihren verschiedenen Dimensionen – physisch, geistig, sozial und zwischen den Generationen. Am zweiten Tag werden Spezialitäten der Universität Genf wie die Studiengänge "Relations internationales" und "Traduction et interprétation" sowie ausgewählte Studiengänge der HES-SO Genf vorgestellt.
Programm und Anmeldung

TV-Sendung: Hohe Hürden für Stipendien

Der Anteil der Personen in Ausbildung, die ein Stipendium bekommen, wird immer geringer, im Jahr 2020 waren es noch 7% (1978: 16%). Ein Drittel der stipendierten Personen sind Studierende. Nur 57% der Studierenden, die einen Antrag gestellt haben, bekommen dann auch Stipendien, und 12% der Studierenden brechen das Studium aus finanziellen Gründen ab. Nach wie vor bestehen zum Teil hohe Hürden für finanziell schwächer Gestellte, die der angestrebten sozialen Mobilität entgegenwirken. Zudem bestehen grosse Unterschiede zwischen den Kantonen in der Höhe der ausbezahlten Stipendien und der Bearbeitungszeit der eingereichten Gesuche. Dies berichtete der "Kassensturz" am 3. November 2021. Die Sendung beinhaltet auch ein Interview mit Susanne Hartmeier, Generalsekretärin der EDK.

Digitales Berufswahllehrmittel Profolio

Profolio vom S&B Institut ist ein vollständig digitales Lehrmittel, das es in den beiden Varianten "Profolio für Schulen" und "Profolio für Familien" gibt. Für den Berufswahlunterricht stehen den Lehrpersonen Schullektionen zur Verfügung, die auf den Lehrplan 21 abgestimmt sind. Seit Frühling 2021 wird das Profolio von Pilotklassen im Berufswahlunterricht angewendet. Beide Varianten bieten Informationen rund um die Berufswahl und über 100 Übungen, sogenannte "Challenges". Diese lösen die Jugendlichen selbstständig oder mit Familienmitgliedern.

Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit geht weiter rasch zurück

Die Schweiz erholt sich wirtschaftlich weiter von der Pandemie: Im Januar 2021 lag die Arbeitslosenquote noch bei 3,7%, im Oktober 2021 hingegen bei 2,5% und damit auf dem Niveau vor der Pandemie. Ende Oktober waren 116'733 Personen bei den RAV eingeschrieben, 3561 weniger als im Vormonat und 32'385 weniger als im Oktober 2020. Die Verbesserungen betreffen alle Altersgruppen. Zudem ging die Zahl der Angestellten mit Kurzarbeit von über 1'000'000 Personen (Frühling 2020) auf derzeit weniger als 60'000 zurück.
Medienmitteilung

Folgen der Pandemie für den Arbeitsmarkt

Die Publikation "Voll fit? – Die Folgen der Corona-Pandemie für den Schweizer Arbeitsmarkt" von Avenir Suisse befasst sich mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Pandemie. Sie zeigt, dass die Erwerbsquote nur kurzfristig während des ersten Lockdowns im 2020 abgenommen hat (Arbeitslosenquote: +0,8% im 2020); bis zu einem Viertel der Beschäftigten war in Kurzarbeit. Hingegen sank das Arbeitsvolumen mit 3,7% deutlich stärker als in vorherigen Rezessionen. Am härtesten traf die Pandemie Selbstständige, Angestellte mit tiefen Pensen und junge Erwachsene. Auch die Erwerbstätigkeit von Frauen hat stärker auf die Pandemie reagiert als die der Männer.

Viele Branchen klagen über Fachkräftemangel

Die Geschäftslage der Schweizer Unternehmen verbessert sich gemäss den KOF Konjunkturumfragen vom Oktober 2021 weiter. Die Schere, die sich durch die Pandemie zwischen den Sektoren geöffnet hatte, schliesst sich ein Stück weit. Allerdings klagen viele Branchen – neben Problemen mit der Vorprodukteversorgung – über einen Mangel an Fachkräften.
Medienmitteilung

Arbeitszeugnisse: Geringes Interesse bei Firmen

Aufgrund von gesetzlichen Vorgaben, immer noch gängigen Codes sowie vorgefertigten Bausteinen ist die Aussagekraft von Arbeitszeugnissen beschränkt. Eine Umfrage der Firma von Rundstedt bei 950 HR-Spezialistinnen und Führungskräften zeigt denn auch, dass 46% der Befragten dem Arbeitszeugnis keinen grossen Wert beimessen. 58% sind der Meinung, dass der Nutzen der Zeugnisse geringer ist als der Aufwand zur Erstellung. Einzelne Firmen wie die Swisscom gehen unterdessen dazu über, für eine Bewerbung einzig den CV und eventuell noch das LinkedIn-Profil zu verlangen. Dies berichtet die NZZ am Sonntag am 31. Oktober 2021.

Umfrage zur Personalsituation in Alters- und Pflegeheimen

Von 2018 bis 2020 hat das Schweizerische Gesundheitsobservatorium mittels Befragung die Situation des Personals in den Alters- und Pflegeheimen erhoben. Über 80% des Pflege- und Betreuungspersonals gab an, mit der Arbeit – mit Ausnahme der Entlöhnung – eher oder sehr zufrieden zu sein. Trotzdem beabsichtigen 21% der Befragten, den Tätigkeitsbereich zu wechseln. Ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Befragten kämpft zudem mit gesundheitlichen Problemen oder hat Mühe mit der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Die hohe Bereitschaft zum Berufswechsel gibt angesichts des sich zuspitzenden Fachkräftemangels in der Pflege und der Rekrutierungsprobleme, insbesondere beim Personal mit Tertiärabschluss, Anlass zur Sorge.

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