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Ausgabe 08/2024

Berufliche Grundbildung

Monitoring Lehrstellenmarkt vom März 2024

Die Trendmeldungen aus den Kantonen zeigen: Der Lehrstellenmarkt präsentiert sich auch 2024 stabil. Bis Ende März wurden rund 39'000 Lehrverträge abgeschlossen. Dies entspricht rund 50% der im Vorjahr insgesamt abgeschlossenen Lehrverträge (Stand: Ende Oktober 2023). Gleichzeitig waren im offiziellen Lehrstellennachweis der Kantone auf berufsberatung.ch noch rund 26'000 Lehrstellen für Lehrbeginn 2024 ausgeschrieben. Diese Zahlen der TBBK bewegen sich auf dem Niveau von 2023.
Medienmitteilung

Woche der Berufsbildung: 24 Kantone machen mit

Vom 13. bis 17. Mai 2024 findet zum zweiten Mal die nationale Woche der Berufsbildung statt. 24 Kantone – zwei mehr als im Vorjahr – machen mit, über 30 Radiostationen und weitere Lokalmedien sprechen mit Lernenden und Berufs-Champions, diskutieren mit Berufsberatenden und Berufsbildenden und erläutern Hintergründe zur Berufsbildung. In mehreren Kantonen ermöglichen Lehrbetriebe, Berufsfachschulen und OdA Einblicke in die Welt der Lehrberufe. Zudem finden in der Deutschschweiz am 15. Mai Livestreams aus Lehrbetrieben statt, in denen Lernende ihren Beruf vorstellen ("Lehrberufe Live!"). Die Woche der Berufsbildung ist eine Initiative der SBBK, das SBFI unterstützt die Aktion. Hauptzielgruppen sind Jugendliche im Berufswahlalter sowie deren Eltern und Lehrpersonen.

93% der KV-Lernenden sind mit ihrer Lehre zufrieden

Pro Jahr entscheiden sich rund 13'000 Jugendliche für eine kaufmännische Grundbildung. Die grosse Mehrheit (92,8%) fühlt sich am Ende der Ausbildung sehr gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Das zeigt eine Befragung des Kaufmännischen Verbands Schweiz bei den Lehrabgängerinnen und -abgängern. 70,7% der Befragten haben im Anschluss an die Lehre eine Anstellung, 21% machen eine Weiterbildung oder leisten Militärdienst, nur 5,2% sind auf Stellensuche. Der beliebteste Lernort der KV-Lernenden ist der Lehrbetrieb (5,1 von 6 Punkten). Weniger gut schneiden die Berufsfachschule (4,2) und die überbetrieblichen Kurse (3,8) ab. Rund die Hälfte der Befragten bemängelt, dass sie während der Lehre regelmässig Überstunden leisten und die Endgeräte für den digitalen Unterricht in der Schule selbst bezahlen mussten.
Medienmitteilung

BFI-Botschaft: Gewerbeverband will mehr Geld für Berufsbildung

Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) ist unzufrieden mit der bundesrätlichen Botschaft zu Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft 2025-2028). In einem Artikel in der Gewerbezeitung kritisiert Dieter Kläy, Ressortleiter Arbeitsmarkt, Berufsbildung und Wirtschaftsrecht, dass der Bundesrat das nominale Ausgabenwachstum von 2% auf 1,6% reduziert hat. Unter Berücksichtigung der Teuerung werde so künftig kaum mehr Geld als bisher investiert. Auf die Berufsbildung kämen aber höhere Kosten zu. Dies, weil die Zahl der Lernenden bis 2031 um rund 16% steigen werde, die Sozialpartner die höhere Berufsbildung fördern wollten und die Digitalisierung und Modernisierung der Berufsbildung Mehrkosten mit sich brächten.

So entsteht ein neuer Beruf

Wie entsteht eigentlich eine neue berufliche Grundbildung? Ein Beitrag auf der Kommunikationsplattform E2 des SBFI beschreibt diesen Prozess. Er reicht vom Bedarfsnachweis über die Entwicklung des Berufsbilds (Qualifikationsprofil mit Handlungskompetenzen) bis zur Ausarbeitung von Bildungsverordnung und Bildungsplan, deren Anhörung bei interessierten Kreisen und letztlich deren Genehmigung durch das SBFI. Der Lead für die Entwicklung eines neuen Berufs liegt bei der zuständigen Trägerschaft (OdA), Bund und Kantone begleiten den Prozess. Er dauert in der Regel rund drei Jahre. Wo wirtschaftliche, ökologische oder gesellschaftliche Veränderungen es erfordern, kann es jedoch deutlich schneller gehen. Das wird anhand der beiden Berufe Solarinstallateur/in EFZ und Solarmonteur/in EBA illustriert.

Podcast zu Sans-Papiers in der Ausbildung

Jugendliche Sans-Papiers haben keinen geregelten Aufenthaltsstatus, können aber seit 2013 eine Ausbildung in der Schweiz machen. Für die Dauer der Lehre bekommen sie eine Aufenthaltsbewilligung. Bisher haben dies nur 61 Personen gemacht – nach Schätzungen leben jedoch zwischen 80'000 und 300'000 Sans-Papiers in der Schweiz. In einem Podcast von SRF schildert eine ehemalige Betroffene ihren Lebensweg in der Schweiz und zwei Fachpersonen diskutieren darüber, was den Weg in eine Ausbildung für Sans-Papiers so schwierig macht und welche Voraussetzungen sie erfüllen müssen.

Magazin Folio zum Thema Handlungskompetenzen

Das Magazin Folio des BCH widmet seine aktuelle Ausgabe der Handlungskompetenzorientierung (HKO) – ein Thema, das angesichts der jüngsten Reformen im Detailhandel und im KV für viele Diskussionen an den Berufsfachschulen sorgt. Folio fragt, welche Skills für guten HKO-Unterricht benötigt werden oder wie HKO-Prüfungen wirkungsvoll gestaltet werden können. Das Magazin hat sich auch dort umgehört, wo HKO-Unterricht schon lange etabliert ist und geschätzt wird: im Sportunterricht und in der Informatiklehre. Das Heft kostet 16 Franken.
Weitere Informationen

Berufliche Grundbildung: Anhörungen

Die folgende Verordnung über die berufliche Grundbildung wurde zur Anhörung publiziert:

Die entsprechenden Dokumente stehen auf der Website des SBFI zur Verfügung. Für neue Verordnungen, solche mit Titel- oder Fachrichtungsänderungen oder mit Änderungen der Lehrdauer sowie für Aufhebungen von Verordnungen erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

BL: Konkurrenziert die Wirtschaftsmittelschule die duale KV-Ausbildung?

Im Parlament des Kantons Basel-Landschaft wird diskutiert, wie sich die schulisch organisierte kaufmännische Grundbildung an der Wirtschaftsmittelschule (WMS) auf die kaufmännischen Lehrbetriebe auswirkt. Eine Interpellation vertritt die These, dass die WMS den Lehrbetrieben gute Lernende wegnimmt. Zudem wird dort vermutet, dass die WMS die Bereitschaft der Lehrbetriebe schmälert, die Berufsmaturität (BM) anzubieten. In der Beantwortung der Interpellation bestätigt die Regierung eine "moderate Konkurrenz" der beiden Bildungswege. Bezüglich BM zeige ein Vergleich mit dem Kanton Solothurn, der keine WMS anbietet, dass Basel-Landschaft auf dem dualen Weg deutlich weniger BM-Absolvierende ausbilde. Dafür sei insgesamt die BM-Quote wesentlich höher. Der Interpellant ist mit der Antwort nicht zufrieden und hat ein Postulat nachgereicht. Die weiteren Vorstösse und Geschäfte, die in den Kantonsparlamenten und im Bundesparlament im Bereich Bildung behandelt werden, sind in der monatlichen Liste "Parlamentarische Dokumentation" des Informationsdienstes IDES der EDK aufgelistet.

Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

Höhere Fachschulen: Auswertung zur Mobilität in der Schweiz

Gemäss dem BFS haben 41% der Absolventinnen und Absolventen einer Höheren Fachschule diese ausserhalb ihres Wohnkantons besucht. Der Hauptgrund dafür war das fehlende Angebot im eigenen Kanton. Höhere Fachschulen sind vorwiegend in den Kantonen Bern, Luzern, St. Gallen, Zürich und Waadt aktiv. Über die Sprachgrenzen hinweg gibt es nur wenig Mobilität: Nur 2% der Absolventinnen und Absolventen haben eine Höhere Fachschule in einer anderen Sprachregion besucht. Am mobilsten waren die italienischsprachigen Studierenden (7%), gefolgt von den französischsprachigen (4%) und den deutschsprachigen (0,8%). Dies lag vor allem am fehlenden Angebot in der eigenen Sprachregion. Nach dem Abschluss der Ausbildung wohnten 12% der Absolventinnen und Absolventen in einem anderen Kanton als vor Ausbildungsbeginn.
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Kleinunternehmen: Bedeutung und Umsetzung von Weiterbildung

Wie halten es Kleinunternehmen (bis 50 Mitarbeitende) mit der Weiterbildung? Antworten liefert eine Studie des SVEB. Fast 90% erachten Weiterbildung als wichtig für den Unternehmenserfolg, wobei sie primär auf den praktischen Nutzen einer Weiterbildung achten. Auch die Mitarbeitenden sind gemäss den Betrieben zu rund drei Vierteln motiviert, sich weiterzubilden. Dennoch nimmt mehr als die Hälfte nur selten an Weiterbildung teil. Dies trifft insbesondere für Geringqualifizierte zu. Generell gilt: Branchen mit einem hohen Anteil an geringqualifizierten Mitarbeitenden sind weniger weiterbildungsaffin. Die Studie zeigt auch, dass ein Drittel der Betriebe das Weiterbildungspotenzial nicht ausschöpfen kann, weil die finanziellen oder zeitlichen Ressourcen fehlen oder weil es keine adäquaten Angebote gibt.
Medienmitteilung

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Entwürfe

Die Entwürfe folgender Prüfungsordnungen (ohne Titeländerungen) wurden beim SBFI eingereicht (siehe Bundesblatt vom 17. April 2024):

  • Fashion Spezialist/in (BP)

  • Malermeister/in (HFP)

Mittelschulen und Hochschulen

Psychologie: Podcast zum Studium und zu Berufsfeldern

Sina Heger ist Psychologiestudentin an der Universität Zürich. Seit November 2023 produziert sie in Eigenregie den wöchentlichen Podcast "Psychologie und denn". Er stellt die psychologischen Institute der Universitäten und Fachhochschulen der Deutschschweiz vor, aber auch Berufsgebiete für Psychologinnen und Psychologen. Der Podcast richtet sich an Studierende und Absolventinnen der Psychologie und will die konkreten Fragen dieser Zielgruppen beantworten. Zum Projekt gehören eine Website, ein Instagram- und ein LinkedIn-Auftritt sowie eine WhatsApp-Gruppe.

ZH: Bachelor in Europawissenschaften

Die Universität Zürich ist seit 2022 Mitglied der europäischen Hochschulallianz Una Europa, welche im selben Jahr den "Una Europa Joint Bachelor in European Studies" lanciert hat. Für diesen Bachelor können in drei Jahren an drei verschiedenen Universitäten Europawissenschaften studiert werden. Er behandelt grundlegende Aspekte und Werte der europäischen Staaten und Gesellschaften und leitet Studierende dazu an, die Rolle Europas in der Welt aus verschiedenen fachlichen Perspektiven zu untersuchen. Ab 2025 wird auch die Universität Zürich daran teilnehmen. Nach einem gemeinsamen Grundstudium in Leuven, Bologna, Madrid oder Krakau wählen die Studierenden zwei aus sieben Spezialisierungen aus, von denen die Universität Zürich vier anbietet (Politics, Philosophy, History und Law). Für 2026 ist ausserdem ein Joint Bachelor in Sustainability geplant. Ein Artikel der UZH News berichtet über das Studienprogramm.

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Neuer Intelligenztest auf der Online-Test-Plattform

Auf der Online-Test-Plattform (OTP) des SDBB ist neu die Leistungstestbatterie BRTA-DE (Beta-Version) verfügbar. Es handelt sich um eine Adaptation der ebenfalls auf der OTP verfügbaren Batterie Romande de Tests d’Aptitudes (BRTA). Dieses Instrument ermöglicht die Beurteilung der intellektuellen Fähigkeiten in den folgenden Bereichen: allgemeines intellektuelles Leistungsniveau sowie schlussfolgerndes, numerisches, sprachliches und räumliches Denken. Das Verfahren ist hauptsächlich für den Einsatz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorgesehen und soll deren schulische und berufliche Orientierung unterstützen. Es ist modular aufgebaut: Die einzelnen Aufgabengruppen können je nach Fragestellung zu einer individuellen Testbatterie zusammengestellt werden. Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms des SDBB werden an den folgenden drei Terminen Einführungswebinare angeboten: 29. Mai, 4. Juni und 12. Juni 2024.
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Check zum Potenzial für Gründung und Selbstständigkeit

Unter dem Namen Startup Check (STAR) ist im Hogrefe-Verlag ein neuer Fragebogen erschienen. Er erfasst Selbsteinschätzungen von Kompetenzen, Fähigkeiten und Gegebenheiten, die zur erfolgreichen Gründung und Selbstständigkeit beitragen. Das Ergebnisprofil enthält drei Faktoren, denen insgesamt 17 Dimensionen zugeordnet sind. Der Reifegrad der Person (1. Faktor) erlaubt eine Einschätzung der personenbezogenen Eignung. Der Reifegrad der Geschäftsidee (2. Faktor) gibt Auskunft über die Eignung und den Ausgestaltungsgrad der Geschäftsidee. Der Reifegrad der Situation (3. Faktor) schliesslich gibt an, wie förderlich bzw. hinderlich die aktuellen Rahmenbedingungen sind, um sich erfolgreich selbstständig zu machen. Die Bearbeitungsdauer des STAR beträgt 30 bis 40 Minuten. Er kann auf Papier oder online durchgeführt werden. Die Auswertung erfolgt online.
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Das Lehrstellenangebot beeinflusst die Berufswahl stark

Welche Faktoren führen dazu, dass Jugendliche sich für denjenigen Beruf entscheiden, den sie in einer Schnupperlehre oder einem Berufswahlpraktikum ausprobiert haben? Dieser Frage ging eine Studie des Zentrums Lernen und Sozialisation (ZLS) der FHNW nach, in der 128 weibliche und 202 männliche Jugendliche zweimal befragt wurden (in der 7. und in der 9. Klasse). Es zeigte sich, dass der Entscheid für den ausprobierten Beruf am stärksten durch das Lehrstellenangebot beeinflusst wird: Je grösser das Angebot im entsprechenden Beruf ist, desto häufiger wird er gewählt. Bei den Mädchen zeigte sich zudem, dass auch das Ausmass von verkaufenden und führenden Anforderungen des Berufs die Wahl beeinflusst: Je höher diese Anforderungen im entsprechenden Beruf sind, desto seltener wählen ihn die Mädchen. Ein Artikel in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft stellt die Ergebnisse im Detail vor.

VD: Berufsintegration von Jugendlichen dank kleiner Jobs im Quartier

Kantonale Integrationsprogramme sind für Jugendliche, die die Schule abgebrochen haben oder aus dem sozialen Netz zu fallen drohen, oft zu anspruchsvoll. Hier könnten niederschwellige Massnahmen auf lokaler Ebene, die flexibler sind und besser auf individuelle Bedürfnisse eingehen können, Abhilfe schaffen. Zu diesem Schluss kommt eine Masterarbeit, die das Projekt "Petits jobs" der Stadt Prilly (VD) als Beispiel heranzieht. Im Rahmen dieses Projekts knüpfen Sozialarbeiter/innen im öffentlichen Raum Kontakte zu Jugendlichen, vertrauen ihnen kleine, immer anspruchsvollere Arbeiten an und begleiten sie auf dem Weg hin zu strukturierteren Integrationsmassnahmen. Vier von fünf im Rahmen der Masterarbeit befragten Jugendlichen haben sich nach der Teilnahme an "Petits jobs" ein berufliches Ziel gesetzt, drei von ihnen haben eine qualifizierende Ausbildung in Angriff genommen.
Weitere Informationen: Zeitschrift REISO

Arbeitsmarkt

Stellenmarkt-Monitor im 1. Quartal 2024

Nach einer markanten Verlangsamung des Stellenwachstums im Jahr 2023 verzeichnet der Stellenmarkt zu Beginn des Jahres 2024 einen weiteren Rückgang. Im 1. Quartal 2024 nahm der Stellenmarkt im Vergleich zum Vorquartal um 3% ab. Dies zeigt der "Adecco Group Swiss Job Market Index" des Stellenmarkt-Monitors der Universität Zürich. Zudem wurden die Stelleninserate der letzten zehn Jahre im Hinblick auf die verlangten Kompetenzen untersucht. Für die folgenden fünf Berufsgruppen wurden die wichtigsten Kompetenzen identifiziert: kaufmännische Fachkräfte, Gesundheitsberufe, Dienstleistungsberufe, Ingenieurberufe und IT-Entwickler/innen. Es zeigte sich, dass Führungskompetenzen über verschiedene Berufsgruppen hinweg besonders stark gesucht werden und IT-Kompetenzen nicht ausschliesslich in IT-Berufen, sondern auch in technischen Berufen wichtig sind.
Medienmitteilung

Lohnentwicklung 2023

Im Jahr 2023 sind die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr um 1,7% gestiegen. Unter Einbezug der Jahresteuerung von 2,1% ergibt sich damit bei den Reallöhnen ein Rückgang um 0,4%. Im sekundären Sektor erhöhten sich die Nominallöhne um durchschnittlich 2,1%, am stärksten in den Wirtschaftszweigen "Herstellung von Metallerzeugnissen" (+2,9%), "Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und elektrischen Ausrüstungen, Optik, Uhren" (+2,8%) sowie "Maschinen- und Fahrzeugbau" (+2,6%). Im Dienstleistungssektor nahmen die Nominallöhne mit durchschnittlich 1,6% etwas weniger stark zu als im Industriesektor. Die markanteste Zunahme war im Bereich "Öffentliche Verwaltung" (+3,6%) zu verzeichnen. Im Wirtschaftszweig "Gesundheitswesen, Heime und Sozialwesen" stiegen die Löhne hingegen kaum (+0,1%). Die Nominallöhne der Frauen erhöhten sich im Jahr 2023 durchschnittlich um 1,8%, jene der Männer mit 1,7% etwas weniger. Dies geht aus dem Schweizerischen Lohnindex des BFS hervor.
Medienmitteilung

Gründe der Nichterwerbstätigkeit

Im Jahr 2019 waren in der Schweiz 15% aller Personen im Alter zwischen 15 und 64 nicht erwerbstätig. Die Gründe dafür sind vielfältig. In einem Beitrag in der Zeitschrift "Die Volkswirtschaft" werden diese analysiert und mit Zahlen anderer OECD-Staaten verglichen. In der Schweiz sind 4,0% dieser Altersgruppe erwerbslos und auf Stellensuche. Damit liegt die Schweiz im Mittelfeld der OECD-Staaten. Eine Nichterwerbstätigkeit aufgrund von Krankheit oder Invalidität (4,4%), von familiären Verpflichtungen (4,3%) und von (Früh-)Pensionierungen (2,7%) ist in der Schweiz dagegen deutlich seltener als in anderen OECD-Staaten. Seit Anfang der 2000er-Jahre haben familiäre Verpflichtungen und (Früh-)Pensionierungen als Grund für Nichterwerbstätigkeit an Bedeutung verloren.

Migrationsbericht 2023

181'553 Ausländer/innen sind im Jahr 2023 in die Schweiz gezogen, 95% davon kamen aus dem EU/EFTA-Raum. Für Personen aus Drittstaaten und dem Vereinigten Königreich wurden 7480 Arbeitsbewilligungen erteilt. Gut die Hälfte dieser Fachkräfte sind in der Informatik, in der Unternehmensberatung, in der Chemie- und Pharmaindustrie oder in der Forschung tätig. Das vom Bundesrat bewilligte Kontingent von 12'000 Personen wurde – wie in den vergangenen Jahren – nicht ausgeschöpft. Dies ist dem Migrationsbericht 2023 zu entnehmen. Der Bericht enthält weitere Angaben, so zu den Asylgesuchen sowie zur Ukraine und dem Schutzstatus S.

Berufe mit hohem oder niedrigem Anteil an Ausländer/innen

Viele Ausländer/innen arbeiten in Tieflohnjobs. Am höchsten ist deren Anteil in der Baubranche. Aber auch bei Küchenhilfen und Reinigungspersonal sind rund zwei Drittel Ausländer/innen. Dies zeigt eine Analyse der NZZ auf. Hingegen sind Fachpersonen bei der Polizei, der Landwirtschaft und der Primarschule praktisch ausschliesslich Schweizer/innen (Anteil über 90%). Michael Siegenthaler von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich beobachtet eine Rollenteilung zwischen inländischen und ausländischen Personen: "Die Forschung zeigt, dass die Zugewanderten in erster Linie eine Ergänzung zu den hier Ansässigen bilden." Es finde kaum eine Verdrängung statt, auch weil sich die Schweizer Erwerbstätigen auf Bereiche spezialisierten, in denen sie dank der Sprache, der Ausbildung oder den lokalen Kenntnissen einen Vorteil besässen.

FR: Integration von Asylsuchenden im Baugewerbe

Ein Freiburger Pilotprojekt bietet Flüchtlinge, vorläufig aufgenommenen Personen sowie Personen mit Schutzstatus S eine Ausbildung als Maurer/in an. Das vom SAH Freiburg und vom kantonalen Baumeisterverband in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Sozialamt lancierte Angebot soll die berufliche Integration dieser Personen fördern und zugleich zur Behebung des Fachkräftemangels im Baugewerbe beitragen. Das sechsmonatige Bildungsprogramm umfasst eine theoretische und praktische Ausbildung, einen Kurs zur Stärkung der Grundkompetenzen (Deutsch oder Französisch auf Stufe A2, Rechnen und Informatik) sowie ein dreimonatiges Praktikum in einem Betrieb. Abgerundet wird das Ganze durch ein Job Coaching. Nach Erhalt des Kompetenznachweises können die Teilnehmenden eine Berufslehre in Angriff nehmen oder als Baupraktiker/innen arbeiten. In Zukunft soll das Projekt auf weitere Bauberufe ausgeweitet werden.
Weitere Informationen: Medienmitteilung, Artikel in den Freiburger Nachrichten (kostenpflichtig)

Verschiedenes

BFI-Botschaft: EDK fordert ein Wachstum von mindestens 2,5%

Gemäss einem Schreiben der EDK vom 25. April 2024 an die Mitglieder des Nationalrats würden die in der BFI-Botschaft 2025-2028 vorgeschlagenen Mittel einen Rückschritt bedeuten. Die steigende Anzahl Lernender und Studierender führe zu Mehrkosten, die Bund und Kantone gemeinsam tragen müssten. Die Kantone fordern daher ein Wachstum von mindestens 2,5% der Pauschalbeiträge an die Kantone gemäss Bundesbeschluss über die Finanzierung der Berufsbildung sowie der Grundbeiträge an die Universitäten und die Fachhochschulen gemäss Bundesbeschluss über die Finanzierung nach dem Hochschulförderungs- und Koordinationsgesetz (HFKG).

SDBB: Jahresbericht 2023

Der Jahresbericht 2023 des SDBB zeigt die erbrachten Dienstleistungen und realisierten Produkte in den Bereichen Berufsbildung und Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (BSLB) sowie Panorama. Die Plattform berufsberatung.ch konnte mit durchschnittlich 679'000 monatlichen Besuchenden ihre Reichweite nochmals steigern. Die Gesamterneuerung der Plattform berufsbildung.ch wurde in Angriff genommen. Ausserdem wurden drei grosse Projekte angestossen: die Gesamterneuerung des Online-Informationsangebots für die BSLB, die Ablösung der Applikation zum Datenaustausch in der Berufsbildung DBLAP2 durch eine neue Lösung und die Entwicklung von elektronischen Qualifikationsverfahren in der beruflichen Grundbildung.

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