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Ausgabe 17/2025

Berufliche Grundbildung

«Die Volkswirtschaft»: Dossier zur Berufsbildung

Die Schweizer Berufsbildung stösst international auf wachsendes Interesse. Das Magazin «Die Volkswirtschaft» widmet ihr deshalb einen Schwerpunkt. In neun Beiträgen wird die Berufsbildung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Thematisiert werden Fragen wie: Ist die Berufsbildung exportierbar? Hilft sie gegen Jugendarbeitslosigkeit? Wie bleibt sie attraktiv? Welche Faktoren beeinflussen die Berufswahl? Präsentiert werden primär Erkenntnisse aus der Forschung, doch auch die Sozialpartner kommen zu Wort: Der Direktor des Arbeitgeberverbands äussert sich zur Bedeutung der Berufsbildung für die Wirtschaft, die Vertreterin des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds thematisiert die betriebliche Ausbildungsqualität.

Radio SRF: Drei Lehrabbrecher/innen erzählen

Rund jeder vierte Lehrvertrag wird vorzeitig aufgelöst – entweder durch den Lehrbetrieb oder durch die lernende Person. 78% der Lernenden treten wieder in eine Lehre ein, der überwiegende Teil davon schliesst diese auch ab. Soweit die Zahlen. Doch: Wie gehen die Lernenden mit dieser Situation um? Die Sendung «Input» von Radio SRF geht dieser Frage unter dem Titel «Lehrabbruch – und jetzt?» nach. Drei Betroffene erzählen, warum sie die Lehre abgebrochen haben, wie sie den Wiedereinstieg in eine Ausbildung geschafft haben und wer bzw. was sie dabei unterstützt hat. Drei Einblicke, die zeigen, dass ein Lehrabbruch zwar schwierig, aber keine Katastrophe ist – und letztlich meist mit einer persönlichen Entwicklung einhergeht.

Seminar: Lernende im Umgang mit Smartphone und Social Media stärken

Über 90% der Lernenden nutzen Social Media – viele von ihnen mehrere Stunden täglich. Das birgt Risiken, da sich die Jugendlichen in einer sensiblen Entwicklungsphase befinden. Wie können Berufsbildende digitale Belastungen frühzeitig erkennen und ihre Lernendem im Umgang mit dem Smartphone und mit Social Media kompetent begleiten? Diese Frage behandelt ein Online-Seminar des Kaufmännischen Verbands Bern, Solothurn, Aargau. Es steht Berufsbildenden aller Branchen offen und ist kostenpflichtig. Es findet am 6. November 2025 (nachmittags) statt. Das Seminar kann auch von Lehrbetrieben oder Berufsbildungsinstitutionen für eine Durchführung vor Ort gebucht werden.
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Austauschprogramm für junge Berufsleute: Sechs Kantone machen mit

Das Austauschprogramm «Swiss Mobility» ermöglicht frisch diplomierten Berufsleuten ein drei- bis fünfmonatiges Praktikum in einer anderen Sprachregion. Das Programm wurde 2016 von den Kantonen Tessin und Luzern lanciert; heute beteiligen sich auch Bern, Freiburg, Jura und das Wallis. Der Kanton Waadt zog sich nach der Pilotphase zurück – er setzt den Schwerpunkt auf Austauschprojekte während der Lehrzeit. Weitere Kantone sind willkommen. Movetia unterstützt «Swiss Mobility». Bisher haben rund 80 junge Berufsleute ein Praktikum absolviert, mehrheitlich aus dem kaufmännischen Bereich und dem Gesundheitswesen. Der Tessiner Jungschreiner Jason Mantegazza ist einer der ersten Handwerker, die teilgenommen haben, wie die SchreinerZeitung berichtet.

BS: Motion fordert 1000 Franken Lohn im ersten Lehrjahr

Während auf nationaler Ebene über mehr Ferien für Lernende diskutiert wird, setzt sich eine SP-Grossrätin in Basel-Stadt für höhere Löhne ein – mindestens 1000 Franken im ersten Lehrjahr. Eine entsprechende Motion wurde eingereicht, berichtet die Basler Zeitung. Gemäss einer Studie der Kantonalbanken lag der Medianlohn 2018 bei 764 Franken. Die Spannbreite der Löhne ist jedoch gross: Die Empfehlungen der Berufsverbände reichen von 390 bis 1400 Franken. Um Kleinstbetriebe zu entlasten, sieht die Motionärin einen Lohnzuschussfonds vor. Regierung und Gewerbeverband lehnen die Forderung ab: Sie befürchten einen Rückgang des Lehrstellenangebots und verweisen auf freiwillige Zusatzleistungen der Betriebe wie ÖV-Abos oder Beiträge an Lehrmittel.

FR: Freiburger Nachrichten gehen in die Berufsfachschule

Die Freiburger Nachrichten (FN) gehen mit dem Projekt «ZiSCH» (Zeitung in der Schule) in die Berufsfachschulen. Zwischen September 2025 und Juni 2026 setzen sich Lernende theoretisch und praktisch mit dem Thema «Journalismus» auseinander. Es handelt sich um die zweite Durchführung des Projekts, die erste fand im Schuljahr 2021/2022 statt. Die Teilnehmenden lernen die Grundprinzipien journalistischer Arbeit kennen und schreiben Artikel zu selbst gewählten Themen. Diese werden in den FN publiziert. So bauen die Lernenden Medienkompetenz auf und werden für die Bedeutung von Qualitätsjournalismus sensibilisiert. Christophe Nydegger, Vorsteher des Amts für Berufsbildung, betont im Interview (kostenpflichtig) mit den FN auch den Werbeeffekt, den das Projekt für die Berufsbildung hat.

ZH: Übergang von der Schule in die Berufslehre aktiv gestalten

Der Lehrvertrag ist unterzeichnet. In der Schule zurücklehnen, bis die Berufslehre beginnt? Das ist keine gute Strategie. Mit dem Projekt «Zäme für d'Lehr» unterstützt der Kanton Zürich Schüler/innen der 3. Sekundarklasse dabei, sich in der Übergangszeit auf die Berufsbildung vorzubereiten. In einer freiwilligen Vereinbarung legen Jugendliche, Lehrbetriebe, Eltern und Schulen gemeinsam individuelle Ziele fest – etwa die Beibehaltung des Notenschnitts, die Fertigung eines Werkstücks oder weitere Besuche im Lehrbetrieb. Die Parteien gestalten die Vereinbarung weitgehend frei. Die Idee wurde in einem Pilotprojekt mit 20 Betrieben und 30 Jugendlichen getestet und soll nun weitergeführt werden: Schulen und Lehrbetriebe sind dazu eingeladen, im Herbst 2025 entsprechende Vereinbarungen zu treffen.
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Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Genehmigungen

Folgende Prüfungsordnungen wurden vom SBFI genehmigt:

Die Prüfungsordnungen werden im SBFI-Berufsverzeichnis aufgeschaltet. Für neue Prüfungsordnungen und solche mit geändertem Titel erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

Mittelschulen und Hochschulen

Hochschulweiterbildung: Short Advanced Studies

Short Advanced Studies (SAS) sind kurze, modulartige Weiterbildungskurse, die praxisorientiert und auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abgestimmt sind. Sie sind eine Form von sogenannten Microcredentials (vgl. Arbeitspapier von swissuniversities). Im Unterschied zu den CAS, DAS und MAS sind sie nicht einheitlich geregelt. SAS ist also lediglich eine Bezeichnung unter vielen für Microcredentials. SAS werden erst seit Kurzem angeboten, etwa von der SUPSI, der Berner Fachhochschule oder der Hochschule Luzern.

BE: Master FH in Digital Government

Die Berner Fachhochschule BFH plant für Herbst 2026 einen deutsch-/englischsprachigen Studiengang «Master of Science in Digital Government». Fach- und Führungskräfte erlernen die notwendigen Kompetenzen, um die digitale Transformation im öffentlichen Sektor zu gestalten. Das Studium bietet drei mögliche Vertiefungen: «Organisation, Transformation und Beschaffung» fokussiert auf Themen der Verwaltungsmodernisierung. «Politik, Demokratie und Nachhaltigkeit» betrachtet die Politik und die Aussenwirkung der Verwaltung. «Technologie» legt den Schwerpunkt auf technische Kompetenzen. Voraussetzung zur Zulassung sind ein Bachelor in Betriebs- oder Volkswirtschaft, Politik- oder Rechtswissenschaft, Informatik oder in verwandten Studiengängen, Berufserfahrung sowie ein Beratungsgespräch mit der Hochschule.
Medienmitteilung

BS/SO: Master FH in Finance, Master FH in Strategischem Management und Leadership

Die Hochschule für Wirtschaft FHNW plant für Herbst 2026 zwei neue Studiengänge. Der englischsprachige Master of Science in Finance umfasst die Bereiche Financial Markets, Financial Management, Methods & Ethics sowie Hands-on Skills. Studienort ist der neue Dreispitz Campus in Basel. Der Master of Science in Strategischem Management und Leadership vermittelt entsprechende Grundlagen und bietet ab dem zweiten Semester die Majors «Entrepreneurial Leadership und Innovation» und «Strategische Entscheidungsfindung mittels Data Science» an. Das Studium findet in deutscher Sprache in Olten statt.
Medienmitteilung

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Bericht zur Schweizer BSLB für ein internationales Publikum

Die Schweiz hat erstmals im Rahmen von CareersNet einen länderspezifischen Bericht zur BSLB erstellt. CareersNet ist ein Netzwerk des Cedefop (European Centre for the Development of Vocational Training). Der englischsprachige Bericht dokumentiert die Praxis der Schweizer BSLB ausführlich und mit Verweis auf zahlreiche Quellen. Er wurde von Daniel Reumiller, Präsident der SK BSLB, verfasst. Die Sammlung aller länderspezifischen Berichte gibt Einblicke in politische Entwicklungen und Strukturen in der Berufsberatung, der Berufsausbildung und der beruflichen Entwicklung in Europa. Alle Berichte weisen dieselben 23 Abschnitte auf, sodass die Länder miteinander verglichen werden können.

Infoveranstaltung zum Hochschulzugang für Geflüchtete

Schweizweit gibt es an Hochschulen knapp 30 Förderprojekte für Geflüchtete. Diese reichen von Schnuppermöglichkeiten bis zu Brückenangeboten, die zu einer Zulassung zum Studium hinführen. Der Verband der Schweizer Studierendenschaften organisiert am 26. Januar 2026 eine Online-Infoveranstaltung für Fachpersonen, die Geflüchtete beraten und begleiten. Im Fokus stehen die Herausforderungen und Chancen beim Hochschulzugang für Geflüchtete sowie die Präsentation von Förderprojekten in der Deutschschweiz. Am 20. Januar 2026 findet eine ähnliche Infoveranstaltung zu den Angeboten in der Romandie statt.
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ICT: Aus Berufen werden Rollen

In einer dynamischen Arbeitswelt lassen sich Aufgaben kaum mehr starr nach Berufen oder fixen Stellen zuschneiden. Stattdessen gewinnen Rollen an Bedeutung – flexibel, kontextabhängig und auf konkrete Verantwortlichkeiten und Kompetenzen ausgerichtet. Besonders in der IT, wo agile Arbeitsmodelle wie Scrum oder SAFe weit verbreitet sind, ist dieses Rollenverständnis zentral. Dies schreibt swissICT auf seiner Webseite. Der Verband entwickelt daher das Standardwerk «Berufe der ICT» zu «Rollen der ICT» weiter.

Arbeitsmarkt

Kurzarbeit ist nun für 24 Monate möglich

Der Bundesrat hat am 8. Oktober 2025 die Höchstbezugsdauer für die Kurzarbeitsentschädigung (KAE) auf 24 Monate erhöht. Damit unterstützt er vor allem die exportorientierten Unternehmen angesichts der US-Zölle, die insbesondere die MEM-Branche und die Uhrenindustrie treffen. Die geänderte Verordnung tritt am 1. November 2025 in Kraft und gilt bis zum 31. Juli 2026. Zudem hat das Parlament eine Wartefrist von sechs Monaten eingeführt, wenn ein Betrieb bereits während 24 Monaten ohne Unterbruch KAE bezogen hat. Diese Gesetzesänderung ist am 27. September 2025 in Kraft getreten und gilt befristet bis zum 31. Dezember 2028.
Medienmitteilung

Genügend Lehrpersonen auf der Primarstufe ab 2032

Gemäss den Szenarien des BFS werden die Schülerzahlen auf der Primarstufe ab 2027 sinken. Zwischen 2025 und 2034 wird schweizweit von einem Rückgang um 7% ausgegangen. Dieser Rückgang wirkt sich auch auf den Bedarf an neuen Lehrpersonen aus: Der jährliche Bedarf sinkt zwischen 2025 und 2034 um 40% – von 5000 im Jahr 2025 auf rund 3000 im Jahr 2034. Gleichzeitig wird auch der gesamte Lehrpersonenbestand bis 2034 um etwa 4500 Personen (6%) abnehmen. Ab 2032 sollte das Angebot an neuen Lehrpersonen den Bedarf in nahezu allen Regionen der Schweiz decken. Lediglich in der Region Nordwestschweiz könnte es zu wenige neu diplomierte Lehrpersonen für die Primarstufe geben (Angebot 10% niedriger als der Bedarf).
Medienmitteilung

Jede/r Vierte macht nach dem Hochschulabschluss ein Praktikum

23% der Personen, die 2016 oder 2018 ihr Hochschulstudium abgeschlossen haben, absolvierten innerhalb von fünf Jahren nach Abschluss mindestens ein Praktikum. Der Anteil variiert je nach Fachbereich stark. Bei den universitären Hochschulen liegt er zwischen 7% (Medizin und Pharmazie) und 80% (Rechtswissenschaften). Bei den Fachhochschulen ist der Anteil in der Angewandten Linguistik (52%) und im Design (45%) am höchsten. Nach einem PH-Abschluss sind Praktika hingegen selten (5%). Praktika werden mehrheitlich als hilfreich empfunden: 89% würden sich wieder dafür entscheiden. Zwei Dritteln der Hochschulabgänger/innen hat das Praktikum zudem geholfen, eine Stelle zu finden. Allerdings: Fünf Jahre nach Abschluss sind Personen mit Praktikumserfahrung bezüglich Lohn, Kaderfunktion und adäquater Anstellung tendenziell schlechter gestellt. Dies sind Ergebnisse des BFS.
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Generation Z: Häufige Stellenwechsel, Nutzung von KI

Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer der Generation Z in den ersten fünf Jahren ihres Berufslebens beträgt 1,1 Jahre. Ausserdem: 55% dieser jungen Angestellten nutzen Künstliche Intelligenz (KI) zur Problemlösung am Arbeitsplatz – das ist der höchste Wert aller Generationen. Dies sind Ergebnisse des «Randstad Gen Z Report», der sich auf eine Umfrage bei 11'000 Personen und die Analyse von 126 Millionen Stellenausschreibungen weltweit stützt. Zur Generation Z werden üblicherweise die Geburtsjahrgänge 1995 bis 2010 gezählt.

FR: Integration von Personen aus dem Asylbereich ins Gastgewerbe

Das Sozialamt des Kantons Freiburg hat in Zusammenarbeit mit Branchenverbänden und Integrationsstellen das Pilotprojekt «Cap Saveurs» lanciert. Ziel ist es, Menschen aus dem Asylbereich (Bewilligung F, S oder B Flüchtling) zu Küchenhilfen auszubilden und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Für die erstmalige Durchführung der Massnahme wurden zwölf Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt. Das Programm umfasst einen zweiwöchigen Auffrischungskurs in Französisch sowie eine achtwöchige Ausbildung zur Küchenhilfe. Darauf folgt ein vierwöchiges Praktikum in einem Gastronomiebetrieb. Als Ergänzung zur Ausbildung erhalten die Teilnehmenden Unterstützung bei der Stellensuche.
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Inserate

OKB Symposium 2025: Talente im Fokus – Wer gewinnt die Competition for Talents?

Das OKB Symposium 2025 in St. Gallen vereint Praxis, Forschung und junge Stimmen – mit frischen Impulsen für die «Competition for Talents». Unternehmen, Lernende sowie Fachpersonen diskutieren, wie Talente entdeckt, gefördert und langfristig gebunden werden können – und was junge Menschen von attraktiven Arbeitgebern erwarten. Freuen Sie sich auf inspirierende Impulse, wertvollen Austausch und bereichernde Begegnungen am 5. Dezember 2025.
Programm und Anmeldung: www.berufsbildung-ost.ch

«Informatik-Infotag» der Universität St. Gallen (HSG) am 15. November 2025

Bytes and Business – das Informatikstudium an der Universität St. Gallen (HSG) bietet beides: ein Studium in Informatik mit der besonderen Ausrichtung auf technische, interdisziplinäre und wirtschaftliche Anwendung. Neben technischen Kenntnissen und praxisnahen Fähigkeiten erlangen Studierende Wirtschafts-Know-how sowie Softskills für eine internationale Karriere. Ideal für künftige Fach- und Führungskräfte, die Technologie und Management zusammenbringen wollen – oder ein Start-up gründen.
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