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Ausgabe 21/2024

Berufliche Grundbildung

TBBK: Berufsbildung 2030, Berufsabschluss für Erwachsene

Die Tripartite Berufsbildungskonferenz (TBBK) hat sich am 6. Dezember 2024 im Rahmen ihres halbjährlichen Controllings mit den Projekten der Initiative "Berufsbildung 2030" befasst. Zum einen nahm sie den Stand der Initiative als Ganzes zur Kenntnis. Zum andern diskutierte sie den Stand der Arbeiten in den einzelnen Projekten, unter anderem zum Berufsabschluss für Erwachsene. Die diesbezüglichen Erfahrungen zeigen, dass die praktikabelste Möglichkeit zur Anrechnung von Bildungsleistungen die Lehrzeitverkürzung ist. Die Kantone haben dazu ein Factsheet erarbeitet. Bezüglich erwachsenengerechter Angebote ermöglicht das Berufsfachschulregister eine gezielte Suche dazu. Zudem gibt es in allen Kantonen Fachstellen oder Fachpersonen für den Berufsabschluss von Erwachsenen.
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Beschaffung Lehrmedien: Kantone wollen vergaberechtskonformen Prozess

Das Verfahren zur Beschaffung von Lehrmedien in der Berufsbildung wird im Rahmen der Verbundpartnerschaft seit längerer Zeit diskutiert. Im Zentrum der Diskussion steht die Frage nach einem neuen vergaberechtskonformen Prozess. Die EDK hat auf Basis eines Rechtsgutachtens einen entsprechenden Richtungsentscheid gefällt, wie sie auf ihrer Website mitteilt. Die Verantwortung für die Entwicklung der Inhalte soll bei den OdA und den Verlagen bleiben. Hintergrund des angestrebten Systemwechsels: Heute geben die OdA neue Lehrmittel in Auftrag oder stellen sie selbst her. Die Kantone und ihre Berufsfachschulen übernehmen diese, haben aber kein Mitspracherecht und tragen die Kosten. Vor dem definitiven Beschluss will die EDK mit einer Machbarkeitsstudie die Konsequenzen des geplanten Systemwechsels klären.

2% aller parlamentarischen Vorstösse betreffen Berufsbildung

Zwischen 2020 und 2023 wurden in den Kantonen und beim Bund 267 parlamentarische Vorstösse zur Berufsbildung eingereicht (parlamentarische Initiativen, Motionen, Postulate, Interpellationen, schriftliche Anfragen), wie eine Studie der EHB zeigt. Das entspricht rund 2% aller eingereichten Vorstösse. Die Vorstösse zielten darauf ab, die Attraktivität der Berufsbildung zu steigern, Ausbildungsinhalte anzupassen, die Durchlässigkeit zu erhöhen und die betriebliche Ausbildung zu stärken. In vielen Fällen ging es nicht um eine gesetzliche Anpassung, sondern darum, die Berufsbildung auf die politische Agenda zu setzen.

Berufliche Grundbildung: Anhörung

Die folgende Verordnung (ohne Titeländerung) über die berufliche Grundbildung wurde zur Anhörung publiziert:

  • Fachmann/-frau Kundendialog EFZ

Die entsprechenden Dokumente stehen auf der Website des SBFI zur Verfügung.

Berufliche Grundbildung: Erlass

Das SBFI kommuniziert folgenden Erlass:

  • Restaurantangestellte/r EBA, Restaurantfachmann/-frau EFZ, Hotel-Kommunikationsfachmann/-frau EFZ (INFObildung&beruf)

SH: Case Management Berufsbildung im Gesetz verankert

Schaffhausen hat das Case Management Berufsbildung (CMBB) im Gesetz verankert. Das Angebot wurde 2008 eingeführt – auf provisorischer Basis. "Dank der gesetzlichen Verankerung können Case Managerinnen und Case Manager nun unbefristet angestellt werden. Das sorgt für Kontinuität und Planungssicherheit fürs CMBB-Angebot und für dessen Zielgruppe", sagt Philipp Dietrich, Leiter Dienststelle Berufsbildung und Berufsberatung. Im Parlament war die Vorlage unbestritten. Sie wurde mit 55 zu 0 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Das CMBB unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene mit erschwerten Startbedingungen beim Einstieg in eine Ausbildung bzw. ins Erwerbsleben.

Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

HBB ermöglicht Karriereschritte und Neuorientierung

Mehr als die Hälfte der Absolvierenden einer höheren Berufsbildung (HBB) übernimmt im ersten Jahr nach dem Abschluss mehr Verantwortung im Betrieb. 37% der Absolvierenden einer höheren Fachprüfung (HFP) haben nach einem Jahr gar eine Führungsfunktion inne, bei der Berufsprüfung (BP) und der Höheren Fachschule (HF) sind es rund 25%. Viele Berufstätige nutzen die HBB, um sich beruflich neu zu orientieren (HF: 27%, BP: 23%, HFP: 18%). Die Mehrheit der Absolvierenden sieht ein Jahr nach Abschluss einen hohen Nutzen in Bezug auf die Neuorientierung (HF: 65%, BP: 60%, HFP: 56%). Rund zwei Drittel der Absolvierenden werden durch ihren Arbeitgeber finanziell, durch flexible Arbeitszeiten und/oder mit zusätzlichen Urlaubstagen unterstützt. Dies zeigt eine Studie des BFS.
Medienmitteilung

SVEB kritisiert Studie zur Bedeutung von Weiterbildung

Das Outplacement-Unternehmen von Rundstedt hat eine Studie zur Rekrutierungspraxis von Schweizer Arbeitgebern publiziert. Eine zentrale Aussage: Weiterbildung werde überschätzt. Viel wichtiger sei für die Arbeitgeber Branchenerfahrung. Zudem würde die inflationäre Zunahme an Weiterbildungsabschlüssen dieselben entwerten. Der SVEB kritisiert diese Interpretation der Studie in einer Medienmitteilung. Ein Drittel der befragten HR-Verantwortlichen würde Weiterbildungen als zwingend erachten, was ein durchaus beachtlicher Wert sei. Zudem frage der Arbeitsmarkt zunehmend höhere Qualifikationen nach. Das setze Weiterbildung voraus. Von einer Inflation bei der Weiterbildung zu sprechen, sei zudem falsch. Gemäss BFS sei die Weiterbildungsbeteiligung in den letzten Jahren stabil geblieben.

Tagung: Gestaltung von Lernräumen in der Erwachsenenbildung

Wie können physische und virtuelle Lernräume für Erwachsene attraktiv und lernfördernd gestaltet werden? Dieser Frage nimmt sich eine Tagung des SVEB und der PH Zürich an. Auf der Basis von Forschungsergebnissen und Praxisbeispielen werden Ideen und Konzepte für moderne und niederschwellige Lernräume vorgestellt, welche den Wissenstransfer optimal unterstützen. Beleuchtet werden die pädagogische, die didaktische und die gestalterische Perspektive. Die Tagung findet am 30. Januar 2025 in Zürich statt.

Bio-Landwirtschaft möchte eine eigene Berufsprüfung

Der Bio-Landwirtschaft fehlt es an gut ausgebildetem Personal. Das zeigt eine Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) im Auftrag einer Allianz von Bio-Organisationen. Befragt wurden rund 1600 Personen aus der Branche. 44% der Betriebsleitenden beklagen, zu wenig Personal mit fundierten Kenntnissen zu finden. 69% aller Befragten wünschen sich eine Bio-Berufsprüfung für Landwirtschaft, Spezialkulturen und Gärtnerei. Zurzeit werden die landwirtschaftlichen Berufsprüfungen neu geregelt. Die Allianz will diese Chance nutzen und sich für eine Bio-Berufsprüfung einsetzen.
Medienmitteilung

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Entwurf

Der Entwurf folgender Prüfungsordnung (ohne Titeländerung) wurde beim SBFI eingereicht (siehe Bundesblatt vom 29. November 2024):

  • ICT-Manager/in (HFP)

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Genehmigungen

Folgende Prüfungsordnungen wurden vom SBFI genehmigt:

Die Prüfungsordnungen werden im SBFI-Berufsverzeichnis aufgeschaltet. Für neue Prüfungsordnungen und solche mit geändertem Titel erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

LU: Evaluationsbericht zu den Bildungsgutscheinen

In den Kantonen Aargau, Luzern, Obwalden, Schwyz und Zug können sich Erwachsene mit geringen Grundkompetenzen für einen Bildungsgutschein im Wert von 500 Franken anmelden. Nun legt der Kanton Luzern zusammen mit dem SVEB einen Evaluationsbericht vor. Im Jahr 2023 haben im Kanton Luzern 935 Personen 1190 Gutscheine eingelöst. Zwei Drittel dieser Personen waren Frauen, knapp die Hälfte war erwerbslos und viele hatten keinen nachobligatorischen Abschluss. Besonders gefragt waren Kurse zur Sprachförderung, die vor allem von Personen besucht wurden, die eine andere Muttersprache als Deutsch haben. Die Gutscheine können auch für Kurse in Informations- und Kommunikationstechnologie oder in Alltagsmathematik eingesetzt werden.

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Tool zeigt finanzielle Auswirkungen von Lebensentscheidungen

Wie wirken sich Teilzeitarbeit, Lohn, Ausbildung, Heiraten, Kinder oder Scheidung auf die finanzielle Situation von Einzelpersonen und Paaren aus? Mit dem Online-Tool "Cash or Crash" können Personen zwischen 25 und 40 Jahren die finanziellen Konsequenzen von Lebensentscheidungen berechnen. Das Tool erläutert die Veränderungen von Einkommen und Altersrente und zeigt die Risiken einer Reduktion oder eines Unterbruchs der Erwerbsarbeit auf. Es wurde von alliance F, dem Bund Schweizerischer Frauenorganisationen, entwickelt.

Online-Berufswahlparcours zum Pharmabereich

Die Firma Roche bietet einen Berufswahlparcours zum Pharmabereich an (myTalentsOnline). Schüler/innen in der Berufswahl können zwölf praktische Arbeiten in einer virtuellen Welt durchführen. Sie wählen einen Arbeitsort aus und lösen dann interaktiv eine Aufgabe. Dabei entdecken sie, welche Tätigkeiten ihnen zusagen. Eine Aufgabe ist beispielsweise die Synthese von Paracetamol im Labor, eine andere die Verpackung und der Versand von Waren. Die Berufsfelder reichen von Biologie/Chemie über Gesundheit/Ernährung bis zu Medien/Informatik/Robotik. Die Lösung einer Aufgabe dauert etwa 15 Minuten.

AGAB-Fachtagung: Chancengleichheit in der Bildung

Welche Parameter machen ein Bildungssystem mehr oder weniger egalitär und was kann die Studienberatung dazu beitragen? Welche Möglichkeiten bietet das Konzept der Laufbahngestaltungskompetenzen, um Ungleichheiten anzugehen? Zu diesen Themen führt die Vereinigung der Fachleute für Beratung und Information im Mittel- und Hochschulbereich AGAB eine Fachtagung durch. Sie findet am 4. und 5. Juni 2025 an der EPFL Lausanne statt.
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Dokumentation zur Jahreskonferenz der IVBBB

Die internationale Vereinigung für Berufsbildung und Berufsberatung (IVBBB) hat eine Zusammenfassung der Präsentationen ihrer Jahreskonferenz vom November 2024 in Finnland veröffentlicht. Das "Book of Abstracts" mit fast 150 Zusammenfassungen in englischer Sprache ist online verfügbar. Es beinhaltet auch drei Forschungsarbeiten des Forschungszentrums CePCO der Universität Lausanne: Die erste Arbeit befasst sich mit der Rolle von weiblichen Vorbildern bei der Förderung von MINT-Berufen bei Mädchen (Seite 79 im Book of Abstracts), die zweite mit dem Einfluss von unfreiwilligen beruflichen Neuorientierungen auf die Arbeitseinstellung (Seite 78) und die dritte mit den prekären Anstellungsverhältnissen von Reinigungskräften in der Schweiz (Seite 13).

Deutschland: Guide für neurodivergente Bewerbende

Die Deutsche Telekom hat im Rahmen der Förderung von Diversität, Chancengerechtigkeit und Teilhabe einen Guide entwickelt, welcher neurodivergente Personen im Bewerbungsprozess unterstützt. Neurodivergente Menschen verarbeiten Informationen anders und lernen anders – dazu gehören Personen mit ADHS, Autismus, spezifischen Lernbehinderungen oder Hochsensibilität. Der Guide beschreibt die einzelnen Schritte im Bewerbungsablauf, gibt Tipps für die Vorbereitung und stellt einen Fragenkatalog für das Vorstellungsgespräch zur Verfügung. Betroffene Personen werden ermutigt, offen mit der eigenen Neurodiversität umzugehen und ihre Bedürfnisse mitzuteilen.

Arbeitsmarkt

Unternehmen fördern Weiterarbeit im Rentenalter kaum

Die meisten Unternehmen in der Schweiz ermöglichen eine Weiterbeschäftigung von Mitarbeitenden im Rentenalter, aber nur gerade 14% der Unternehmen fördern dies aktiv. 22% der Unternehmen nennen die Einstellung älterer Mitarbeitender explizit als Massnahme zur Deckung des Fachkräftebedarfs. 70% der Arbeitgeber schätzen die Bereitschaft der Arbeitnehmenden, über das Referenzalter hinaus zu arbeiten, als gering ein. Bei den Neueinstellungen machen die über 55-Jährigen lediglich 8% aus, obwohl sie 23% aller Erwerbstätigen ausmachen. Jüngere Arbeitgebende sind skeptischer gegenüber Neueinstellungen von über 55-Jährigen. Dies sind Ergebnisse einer Studie von Swiss Life bei über 1000 HR-Verantwortlichen.
Medienmitteilung

Demografie der Bankangestellten

Der Altersdurchschnitt steigt in der Bankenbranche an: Die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen hat in den letzten zehn Jahren um 40% zugenommen. Dies zeigt eine Analyse von BSS Volkswirtschaftliche Beratung, die im Auftrag der Paritätischen Kommission der Banken in der Schweiz durchgeführt wurde. Der Beschäftigungsgrad der über 50-Jährigen liegt höher als in anderen Branchen. Weiter zeigt die Analyse, dass die Arbeitslosigkeit mit dem Alter leicht ansteigt. Die Langzeitarbeitslosigkeit bei Personen über 55 Jahre ist überproportional hoch. Ältere Arbeitskräfte suchen nicht nur länger nach einer neuen Position, sondern haben oft auch geringere Chancen auf eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt. Kontinuierliche und gezielte Weiterbildung wird als zentrale Massnahme hervorgehoben, um die Arbeitsmarktfähigkeit der älteren Mitarbeitenden zu erhalten.
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Lohngleichheitsanalyse: Neue Version von Logib

Mit Logib stellt der Bund Arbeitgebenden ein Online-Tool zur Verfügung, mit dem sie eine Lohngleichheitsanalyse durchführen können. Ziel ist die Einhaltung des von der Bundesverfassung und vom Gleichstellungsgesetz geforderte Gebot der Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern. Logib wurde im Jahr 2020 eingeführt und ist nun weiterentwickelt worden. Mit der neuen Version kann der Vielfalt der Funktionen in bestimmten Unternehmen und Organisationen besser Rechnung getragen werden.
Medienmitteilung

Arbeitsmarktgesamtrechnung 2023

Im Jahr 2023 nahm die Erwerbsbevölkerung in der Schweiz um 1,5% zu und betrug am Jahresende 5,548 Millionen. Bei den Frauen war der Anstieg höher als bei den Männern (Frauen: +1,8%, Männer: +1,3%). Es fanden etwas mehr Arbeitsmarkteintritte (266'000) statt als Arbeitsmarkaustritte (257'000). Bei den Frauen war der Saldo stark positiv (141'000 Eintritte und 126'000 Austritte). Der Wanderungssaldo der Erwerbspersonen belief sich 2023 gesamthaft auf 73'000 Personen, es sind somit mehr Erwerbspersonen ein- als ausgewandert. Das sind Ergebnisse der Arbeitsmarktgesamtrechnung des BFS.
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Verschiedenes

Impulstagung "Qualifizierungsmöglichkeiten für Erwachsene"

Das SBFI organisiert am 27. Mai 2025 in Bern eine Impulstagung zu den vielfältigen Qualifizierungsmöglichkeiten für Erwachsene. Die Themen umfassen unter anderem: niederschwellige Qualifizierungsmöglichkeiten (etwa Grundkompetenzkurse oder Branchenzertifikate), Informations- und Beratungsangebote (etwa Standortbestimmung oder Beratung zur Diplomanerkennung), Angebote für spezifische Zielgruppen (zum Beispiel für junge Mütter oder Migrantinnen und Migranten), Finanzierungsmöglichkeiten (etwa kantonale Modelle oder das Stiftungswesen). Wer sich mit einem Marktstand an der Impulstagung beteiligen möchte, kann sich beim SBFI melden (DgVWUVYEDw9dXlZSHQoDAQBHJBkGXlEdCQcHGlodUBs=).
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Lesen, Rechnen, Problemlösen: Schweiz über dem OECD-Schnitt

Rund 30% der Erwachsenen in der Schweiz (1,67 Millionen) verfügen in mindestens einem der drei Bereiche Lesen, Alltagsmathematik und Problemlösen nur über geringe Kompetenzen. Betrachtet man die einzelnen Bereiche, so sind es beim Lesen 22%, bei der Alltagsmathematik 19% und beim Problemlösen 24%. Besonders betroffen sind Personen ohne nachobligatorischen Schulabschluss sowie ältere Menschen. Die obigen Werte liegen zwar allesamt signifikant über dem OECD-Durchschnitt, wie eine neue internationale Studie zeigt. Trotzdem besteht gemäss der Studie Handlungsbedarf. Die Ergebnisse sollen helfen, die vom Bund initiierten Fördermassnahmen im Bereich der Grundkompetenzen besser auf die Zielgruppen abzustimmen.
Medienmitteilung

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: Jede dritte Person betroffen

Ein Drittel der Arbeitnehmenden in der Schweiz hat schon sexuelle Belästigung erlebt. Frauen (44%) sind deutlich stärker betroffen als Männer (17%). Überdurchschnittlich oft berichten Frauen zwischen 16 und 25 Jahren sowie Menschen in Ausbildung von Vorfällen – insbesondere in Branchen mit intensivem Kundenkontakt. Dies geht aus einer Studie des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) und des SECO hervor. Trotz gesetzlicher Vorgaben verfügt jeder fünfte Betrieb über keine Präventionsmassnahmen. Die Studie empfiehlt daher eine bessere Sensibilisierung. EBG und SECO kündigten an, ihre Informations- und Schulungsunterlagen für Arbeitgebende, Branchenorganisationen und Arbeitnehmende zu überarbeiten. Die neuen Materialien sollen 2025 veröffentlicht werden.
Medienmitteilung

50 Jahre Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung

Die Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung 1974 hat sich die SKBF von einer Dokumentationsstelle zu einer vielseitigen Institution entwickelt. Sie informiert über die schweizweit laufende Bildungsforschung, analysiert und bewertet komplexe Bildungsthemen und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis. Zu den Produkten der SKBF zählen Trendberichte sowie der nationale Bildungsbericht. Die SKBF will auch künftig Grundlagen für evidenzbasierte Entscheide im Bildungsbereich liefern. Das schreibt ihr Leiter, Stefan C. Wolter, in einem Blog-Beitrag der EDK. Die Zeiten dafür seien gut. Noch nie habe man über so viel qualitativ hochstehende und aktuelle Bildungsforschung verfügt wie heute.

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