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Ausgabe 20/2023

Berufliche Grundbildung

70% der Lernenden sind mit ihrer Lehrstelle zufrieden

Die allgemeine Zufriedenheit der Deutschschweizer Lernenden mit ihrer Lehrstelle liegt bei 3,88 von 5 Punkten. Das zeigt das Lernendenbarometer 2023 von professional.ch und Yousty AG. Bei der letzten Befragung 2021 lag dieser Wert bei 4,15 Punkten, 2019 bei 3,81 Punkten. Die Zufriedenheit der Lernenden nimmt mit jedem Lehrjahr ab. Im Schnitt sind aber 70% der Lernenden mit ihrer Lehrstelle zufrieden, nur 11% sind es nicht oder gar nicht. Den stärksten Einfluss auf die Zufriedenheit haben die Faktoren Respekt, Team, Lohn, Arbeitsklima, abwechslungsreiche Tätigkeit, Stress sowie Zeitdruck. Die höchsten Zufriedenheitswerte verzeichnen die Branchen "Banken und Versicherungen", "IT und Kommunikation" sowie "Metall- und Maschinenbau".
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Charta Berufsbildung: Neuer Leitfaden zur Qualität

Mit der Charta Berufsbildung präsentiert die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) einen Leitfaden zur Qualitätsverbesserung der Berufslehre. Die Lehrbetriebe erhalten ein praxisnahes Arbeitsinstrument, welches zentrale Aspekte der Ausbildungstätigkeit abdeckt – von der Rekrutierung über das Vorstellungsgespräch, die Lerndokumentation, den Bildungsbericht, die Talentförderung bis zum Konfliktmanagement. Die Charta geht auf eine Initiative der Interessengemeinschaft Berufsbildung Schweiz (IGBB) zurück. Diese möchte möglichst viele Lehrbetriebe – ob gross oder klein – zur Unterzeichnung der Charta gewinnen. Das übergeordnete Ziel ist, durch Bildungsqualität die gesellschaftliche Anerkennung der Berufsbildung zu steigern und die Berufslehre als attraktive Option für Schulabgänger/innen zu positionieren.

Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf, die Validierung stärker zu fördern

Jedes Jahr schliessen rund 10'600 Erwachsene eine berufliche Grundbildung ab. Nur 650 von ihnen entscheiden sich für das Validierungsverfahren. Dieses existiert in 15 Grundbildungen und sieht vor, dass erfahrene Berufsleute ihre Kompetenzen mit einem Dossier nachweisen und so ohne klassisches Qualifikationsverfahren ein EFZ bzw. EBA erlangen können. Der Bundesrat sieht – gestützt auf zwei Gutachten – keinen Handlungsbedarf, um das Validierungsverfahren stärker zu fördern. Zuständig seien die Trägerschaften der jeweiligen Grundbildungen. Diese würden aktiv, wenn die jeweilige Branche im Validierungsverfahren einen hohen Nutzen sehe. Mit seinem Bericht zum Validierungsverfahren erfüllt der Bundesrat ein Postulat aus dem Nationalrat.
Medienmitteilung

login gewinnt den Nationalen Bildungspreis

Der Nationale Bildungspreis der Hans Huber Stiftung und der Stiftung FH Schweiz geht 2023 an die login Berufsbildung AG. Mit dem Preis – er ist mit 20'000 Franken dotiert – werden herausragende Leistungen im dualen Berufsbildungssystem gewürdigt. Die Preisträgerin ist mit 2100 Lernenden die grösste Ausbildungsanbieterin der Mobilitätsbranche. Es bestehen Partnerschaften mit rund 70 Unternehmen, darunter die SBB, die Rhätische Bahn, die BLS und die Post. Gewürdigt wurde das grosse Engagement in der Berufsbildung und die Vielfalt an Lehrberufen (über 25). Das Unternehmen will das Preisgeld für Projekte in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzen.
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Berufliche Grundbildung: Anhörungen

Die folgenden Verordnungen über die berufliche Grundbildung wurden zur Anhörung publiziert:

Die entsprechenden Dokumente stehen auf der Website des SBFI zur Verfügung. Für neue Verordnungen, solche mit Titel- oder Fachrichtungsänderungen oder mit Änderungen der Lehrdauer sowie für Aufhebungen von Verordnungen erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

AR: Lehrbetrieb des Jahres gewählt

Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat erstmals den Lehrbetrieb des Jahres gewählt. Die Wahl fand im Rahmen der 10. Fachtagung "Plattform Berufsbildung" statt. Eine Jury bestehend aus zehn Fachpersonen hatte zuvor aus 14 Vorschlägen drei Lehrbetriebe nominiert. Den Titel "Lehrbetrieb des Jahres" sicherte sich das Alters- und Pflegeheim Krone aus Rehetobel. Die Institution engagiert sich speziell für Quereinsteigende (bis 55 Jahre) sowie Jugendliche, die eine Lehrvertragsauflösung hinter sich haben.
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GE: Befragung zu Sexismus und Homophobie in der Berufsbildung

Sexistisch motivierte Diskriminierung sowie Homophobie in der Ausbildung erhöhen insbesondere bei nicht-heterosexuellen Personen das Risiko eines Ausbildungsabbruchs. Das sind die ersten Erkenntnisse einer Befragung, die zwischen 2019 und 2023 unter rund 2000 Genfer Berufsfachschülerinnen und -schülern durchgeführt wurde (siehe auch Infografik). Sexismus und Homophobie sind in männlich dominierten Bildungsgängen (etwa Bau und Technik) ausgeprägter, kommen aber auch in vorwiegend weiblichen Berufen (Gesundheit, Soziales) sowie in gemischtgeschlechtlichen Branchen (Gewerbe und Handel) vor. In den männlich dominierten Berufen hat eine von vier befragten Frauen mindestens einmal körperliche Aggressionen erlebt und eine von vier nicht-heterosexuellen Befragten war bereits Opfer von verbaler oder körperlicher Gewalt. Die Forschenden schlagen in ihrer Arbeit mehrere Handlungsansätze vor.
Weitere Informationen: Tribune de Genève (Bezahlschranke)

ZH: Für ukrainische Jugendliche ist die Lehre zweite Wahl

Ukrainische Jugendliche, die in der Schweiz eine berufliche Grundbildung absolvieren, können diese auch dann abschliessen, wenn der Schutzstatus S vor Ende der Lehrzeit aufgehoben werden sollte. Der Tages-Anzeiger (kostenpflichtiger Artikel) hat nachgefragt, wie die Berufslehre bei jungen Ukrainerinnen und Ukrainern ankommt. Fazit: nicht besonders gut. Im Kanton Zürich – so der Tages-Anzeiger – hätten bisher gerade mal zwei Dutzend ukrainische Jugendliche eine Lehre angefangen (von rund 1500 ukrainischen Personen zwischen 16 und 25 Jahren). Der Hauptgrund: In der Ukraine gilt die Lehre als zweitklassige Ausbildung. Daher ist sie für viele keine Option. Der Kanton Zürich gibt Gegensteuer: Er informiert gezielt über die Bedeutung der Lehre in der Schweiz. Gegensteuer geben im Artikel des Tages-Anzeigers auch zwei ukrainische Lernende – eine Informatikerin und eine Zeichnerin. Beide sind von der dualen Ausbildung überzeugt.

Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

Spitzentreffen der Berufsbildung: Grünes Licht für "Professional Bachelor"

Die höhere Berufsbildung soll durch die Titelzusätze "Professional Bachelor" und "Professional Master" sowie den Schutz der Bezeichnung "Höhere Fachschule" gestärkt werden. Das haben Bund, Kantone und Sozialpartner am Spitzentreffen der Berufsbildung vom 20. November 2023 beschlossen. Die Neuerungen erfordern eine Teilrevision des Berufsbildungsgesetzes. Die Vernehmlassung dazu soll im dritten Quartal 2024 erfolgen, die parlamentarische Beratung im Jahr 2025 und die Einführung der Massnahmen spätestens 2026. Am Spitzentreffen wurden weiter der Stand der Arbeiten am Commitment "Berufsabschuss für Erwachsene" sowie der Schlussbericht zum Projekt "Optimierung von Prozessen und Anreizen in der Berufsbildung" zur Kenntnis genommen.
Medienmitteilung

Kantone verabschieden Grundsatzpapier zu Grundkompetenzen

Die EDK hat ein Grundsatzpapier zur Förderung des Erwerbs und des Erhalts von Grundkompetenzen bei Erwachsenen verabschiedet. Es definiert die strategischen Ziele für die Jahre 2025 bis 2028 und legt die wichtigsten Elemente zur Umsetzung des Weiterbildungsgesetzes fest. Grundkompetenzen sind jene Kompetenzen, über die eine erwachsene Person verfügen muss, um sich in der Arbeitswelt und im Alltag zurechtzufinden und sich bilden zu können.
Medienmitteilung

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Vernehmlassungen

Die Entwürfe folgender Prüfungsordnungen wurden im Bundesblatt vom 9. November, 16. November und 17. November 2023 zur Vernehmlassung ausgeschrieben:

Für neue Prüfungsordnungen und solche mit geändertem Titel erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Genehmigungen

Folgende Prüfungsordnungen (ohne Titeländerungen) wurden vom SBFI genehmigt:

  • Fachmann/-frau Betreibung und Konkurs (BP)

  • Farbdesigner/in (BP)

  • Sportartenlehrer/in (BP)*

  • Steuerexperte/-expertin, dipl. (HFP)

Die Prüfungsordnungen werden im SBFI-Berufsverzeichnis aufgeschaltet. 

* Die geänderte Prüfungsordnung enthält die zusätzlichen Abschlüsse Runninglehrer/in (BP) und Solotanzlehrer/in (BP). Triathlonlehrer/in (BP) wurde aufgehoben.

Mittelschulen und Hochschulen

Studienintensität und Binnenmobilität 2021/2022

Die durchschnittliche Studienintensität an den universitären Hochschulen (UH) und Pädagogischen Hochschulen (PH) hat seit 2016/2017 leicht abgenommen. Sie beträgt im Studienjahr 2021/2022 rund 80%. Dass die Studienintensität unter 100% liegt, kann unterschiedliche Gründe haben, etwa Erwerbstätigkeit, Praktika, Erziehungs- und Betreuungspflichten oder Krankheiten. An den UH war die Studienintensität etwas höher als an den PH. Auch der Anteil Studierender, die mindestens eine Veranstaltung an einer Schweizer Gasthochschule besuchten, nahm seit 2016/2017 leicht ab. Im Studienjahr 2021/2022 betrug diese sogenannte Binnenmobilität 4% aller UH- und PH-Studierenden. Während 2016/2017 die Studierenden der Diplomstudiengänge der Lehrkräfteausbildung für die Sekundarstufe II am mobilsten waren, galt dies 2021/2022 für die Masterstudierenden. Dies geht aus Erhebungen des BFS hervor.

FR: Reform der gymnasialen Bildung

Der Kanton Freiburg möchte parallel zur Umsetzung der schweizweiten Reform der gymnasialen Maturität die Ausbildung an seinen Mittelschulen überarbeiten. Zu diesem Zweck hat der Kanton ein partizipatives Projekt lanciert mit dem Ziel, pädagogische Entwicklungsschwerpunkte zu setzen. Im Rahmen des Projekts sollen Themen wie Zweisprachigkeit, Mobilität, Interdisziplinarität und Bildung für nachhaltige Entwicklung gestärkt werden.
Medienmitteilung

LU: Bachelor FH in Immersive Technologies

Die Hochschule Luzern HSLU plant für Herbst 2024 am Standort Rotkreuz-Zug einen englischsprachigen Studiengang "Bachelor of Science in Immersive Technologies". Immersive Technologien wie Serious Games, Simulationen, Augmented und Virtual Reality machen es möglich, in virtuelle oder fiktive Welten einzutauchen. Die Studierenden erwerben das Fachwissen, um entsprechende Anwendungen für verschiedene Branchen zu entwerfen und zu entwickeln.
Medienmitteilung

ZH: Bachelor FH Verkehrssysteme mit neuer Bezeichnung

Der Bachelorstudiengang Verkehrssysteme an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW startet ab Herbst 2024 neu unter dem Titel "Bachelor of Science in Mobility Science".

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Überarbeitung des BSLB-Qualifikationsprofils: Anhörung

Im Auftrag des SBFI hat eine Arbeitsgruppe mit Fachpersonen der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (BSLB) das Qualifikationsprofil und die Bestehensregeln für die Ausbildung der Berater/innen der BSLB überprüft und angepasst. Im Rahmen einer schweizweiten Konsultation können bis am 31. Dezember 2023 Rückmeldungen zum erarbeiteten Qualifikationsprofil und zu seinen Elementen Berufsbild, Handlungskompetenzübersicht und Leistungskriterien gegeben werden. Die Anhörung richtet sich an interessierte Kreise aus der breiten Öffentlichkeit ("Engagierte in BSLB, Interessierte an BSLB"). Die Anhörung findet mittels eines Online-Fragebogens statt (Zeitaufwand: ca. 30 Minuten).
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Video: Fünf Tipps für die Berufswahl

Forschende der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz haben auf Basis wissenschaftlicher Studien fünf Tipps herausgearbeitet, die Jugendlichen beim Einstieg in die Berufslehre helfen. Die Tipps zeigen auf, worauf Jugendliche bei der Berufswahl achten sollten und wie sie die eigenen Chancen verbessern können. Die Tipps werden in einem deutschsprachigen dreiminütigen Video auf YouTube vorgestellt. Es stehen Untertitel in den folgenden Sprachen zur Verfügung: Albanisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Russisch, Serbokroatisch, Spanisch, Tamil, Tigrinya und Türkisch.

Übergänge und Verläufe nach der obligatorischen Schule

Die Längsschnittanalysen im Bildungsbereich des BFS untersuchen die Übergänge nach der obligatorischen Schule in die Ausbildungen der Sekundarstufe II sowie den Erwerb eines Abschlusses der Sekundarstufe II bis zum Alter von 25 Jahren. Die neusten Erhebungen zeigen unter anderem, dass drei Jahre nach dem Ende der obligatorischen Schule 96,5% der Lernenden eine Ausbildung auf der Sekundärstufe II begonnen haben. 1,7% besuchten eine Übergangsausbildung oder ein Motivationssemester, während 1,8% an keiner dieser Ausbildungen teilnahmen. Je länger im Ausland geborene Jugendliche in der Schweiz gelebt haben, desto öfter haben sie einen Erstabschluss der Sekundarstufe II erlangt – mit 84,4% am häufigsten diegenigen Jugendlichen, die praktisch seit ihrer Geburt in der Schweiz lebten.

Entwicklung des Bildungsniveaus von einer Generation zur nächsten

Ein Beitrag in der Schriftenreihe "Social Change in Switzerland" macht Aussagen dazu, wie sich das Bildungsniveau von Kindern verglichen mit demjenigen ihrer Eltern entwickelt hat (intergenerationale Bildungsmobilität). Untersucht wurden die zwischen 1950 und 1990 geborenen Personen. Männer in den älteren Geburtskohorten hatten bessere Mobilitätschancen als Frauen. Dieser Unterschied ist heute nicht mehr zu beobachten. Generell nahmen die Mobilitätschancen in der beobachteten Zeitspanne ab: Weniger Menschen sind aufwärts mobil, während der Anteil der Abwärtsmobilität und der Immobilität zunimmt. Diese Entwicklung ist auf die Bildungsexpansion zurückzuführen, in deren Folge immer mehr Eltern höhere Bildungsabschlüsse erwerben. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder ein höheres Bildungsniveau als ihre Eltern erlangen. Dennoch erreichen in der jüngsten Geburtskohorte rund 85% der Männer und Frauen mindestens das Bildungsniveau ihrer Eltern und ein Drittel sogar einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern.

BE: Laufbahn-Canapé-Podcast

Im Rahmen der ersten Laufbahnwoche des BIZ Bern fand die Veranstaltung "Laufbahn-Canapé" statt, bei der vier Berufsleute in einem Kleintheater Einblick in ihre persönliche Laufbahn gaben. Sie erzählten von ihrem Weg vom Profi-Fussballer zum Immobilienfachmann, von ihrer Selbstständigkeit, von Arbeitseinsätzen im Ausland, von Abbrüchen und Übergängen. Die Unterhaltung gibt es als Podcast auf YouTube (1,25 Stunden).

Arbeitsmarkt

Schweizerische Arbeitskräfteerhebung im 3. Quartal 2023

Im 3. Quartal 2023 stieg die Erwerbstätigenzahl in der Schweiz gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 2,2% (Männer: +1,8%, Frauen +2,6%). Die Zahl der schweizerischen Erwerbstätigen nahm schwach zu (+0,7%), die Zahl der ausländischen Erwerbstätigen stark (+5,2%). Im gleichen Zeitraum sank die Erwerbslosenquote von 4,3% auf 4,2%. Hingegen stieg die Jugenderwerbslosenquote (15- bis 24-Jährige) von 9,2% auf 10,5%. Der Anteil der Langzeiterwerbslosen an der Gesamtzahl der Erwerbslosen sank von 36,4% auf 32,5%, und die durchschnittliche Dauer der Erwerbslosigkeit verringerte sich von 179 auf 157 Tage (Medianwerte). Dies geht aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des BFS hervor.
Medienmitteilung

Arbeitslosigkeit in der Schweiz 2022

Die Publikation "Arbeitslosigkeit in der Schweiz 2022" des BFS gibt Auskunft über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Region, Geschlecht, Nationalität, Alter, Dauer, ausgeübter Funktion, Wirtschaftszweig und Berufsgruppe. Zusätzlich informiert sie über den Bestand der gemeldeten offenen Stellen und liefert Statistiken zur Kurz­arbeit und deren Entschädigung. Die Arbeitslosenzahl im 2022 belief sich im Jahresdurchschnitt auf 99'577 Personen und lag um 27,6% niedriger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote belief sich im Jahresmittel auf 2,2% und erreichte damit ein ähnlich hohes Niveau wie vor der Corona-Pandemie (2019: 2,3%, 2021: 3,0%). Die Westschweiz war stärker von Arbeitslosigkeit betroffen, alle lateinischen Kantone lagen über dem landesweiten Durchschnitt.

Arbeitsmarktgesamtrechnung 2022

Das BFS erfasst in der Arbeitsmarktgesamtrechnung 2022 die individuellen Übergänge zwischen Erwerbstätigkeit, Erwerbslosigkeit und Nichterwerbstätigkeit. 2022 nahm die Erwerbsbevölkerung in der Schweiz um 2,2% zu, von 5,374 Millionen Personen zu Jahresbeginn auf 5,494 Millionen zu Jahresende. Bei den Männern war der Anstieg höher als bei den Frauen (Männer: +2,6%, Frauen: +1,9%). Während es zwischen 2019 und 2021 mehr Arbeitsmarktaustritte als Eintritte gab, fanden im Jahr 2022 wieder mehr Ein- als Austritte statt (+47'000). Der Wanderungssaldo der Erwerbspersonen belief sich 2022 gesamthaft auf 73'000 Personen, es sind somit mehr Erwerbspersonen ein- als ausgewandert.
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