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Ausgabe 10/2023

Berufliche Grundbildung

Nationalrat: Keine sechste Ferienwoche für Lernende

Der Nationalrat hat es an seiner Sitzung vom 4. Mai 2023 abgelehnt, für Lernende in der beruflichen Grundbildung eine sechste Ferienwoche einzuführen. Eine entsprechende Motion (21.3520) von Nationalrätin Sarah Wyss wurde mit 79 gegen 104 Stimmen bei drei Enthaltungen abgelehnt. Wyss hatte ihren Vorstoss damit begründet, dass eine weitere Ferienwoche die Attraktivität der Lehre für die Jugendlichen erhöhe. Zahlreiche grössere Firmen wie Bell Schweiz, Post, Coop oder Migros böten ihren Lernenden bereits heute eine zusätzliche Ferienwoche. Der Nationalrat folgte aber der ablehnenden Haltung des Bundesrates. Dieser argumentierte unter anderem, eine zusätzliche Ferienwoche würde das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Unternehmen verschlechtern, was zu einer Abnahme des Lehrstellenangebots führen könnte.

Schweizer Jugend forscht: Gesunkene Beteiligung aus der Berufsbildung

Im April 2023 fand das Finale des 57. nationalen Wettbewerbs von "Schweizer Jugend forscht" (SJF) statt. Unter den 126 nominierten Jugendlichen waren fünf Lernende aus der Berufsbildung mit drei Projekten (Berufsmaturitätsschule Zürich sowie Berufs- und Weiterbildungszentrum Wil-Uzwil). Zwei dieser Projekte erhielten einen Sonderpreis. Am Wettbewerb teilgenommen hatten 19 Projekte aus der Berufsbildung; in den Vorjahren war die Beteiligung deutlich höher. Man arbeite "stark daran, Schweizer Jugend forscht in der Berufsbildung sichtbarer zu machen und so mehr Lernende für den Wettbewerb zu begeistern", so Christina Herner, Verantwortliche Berufsbildung, auf Anfrage. In einer Mitteilung der Empa wird über das als hervorragend bewertete Projekt "Kunststofftrennung mit Terahertzstrahlung" von Lernenden des Berufs Physiklaborant/in EFZ berichtet.

Laufbahnplanung von Lernenden: Reflexionstool

Zwei von drei Jugendlichen verlassen nach Lehrabschluss ihren Lehrbetrieb innert Jahresfrist. Diese Quote unterstreicht, dass die Auseinandersetzung mit Laufbahnfragen wichtig ist. Im Rahmen des Projekts "Kickstart Entrepreneurship" des Lehrstuhls für Berufs- und Weiterbildung der Universität Zürich wurde ein berufspädagogischer Ansatz zur Thematisierung solcher Fragen entwickelt, und zwar mithilfe von Reflexionsszenarien. Diese ermöglichen es Lernenden, sich insbesondere mit der Frage auseinanderzusetzen, ob sie eine selbstständige (unternehmerische) Tätigkeit interessieren könnte. Materialien dazu stehen auf der Website des Lehrstuhls kostenlos zur Verfügung und können im berufsfachschulischen Unterricht oder in der Laufbahnberatung von Lernenden eingesetzt werden. Ein Beitrag in Transfer führt in das Thema ein.

BCH mit neuem Präsidium

Patricia Biner (Berufsfachschullehrerin in Brig) und Bruno Juhasz (Berufsfachschullehrer in Ziegelbrücke) leiten als neues Co-Präsidium den BCH, den Dachverband von 15 kantonalen Verbänden und 22 Fachsektionen für Berufsfachschullehrkräfte. Die Wahl anlässlich der Delegiertenversammlung vom 13. Mai 2023 erfolgte einstimmig. Patricia Binder und Bruno Juhasz folgen auf den langjährigen Präsidenten Christoph Thomann. Weitere Informationen zur Delegiertenversammlung sind auf der Website des BCH zu finden.

Betriebsinformatiker/in EFZ: Aufhebung geplant

ICT-Berufsbildung Schweiz hat beim SBFI beantragt, die Verordnung über die berufliche Grundbildung Betriebsinformatiker/in EFZ aufzuheben. Ab 2024 sollen keine Lehrstellen mehr angeboten werden. Dass dieses Berufsprofil obsolet wird, zeigte sich bereits während der Revision des Berufs Informatiker/in EFZ. Gemäss BFS-Statistik ist zudem die Zahl der Lehrverhältnisse für die Ausbildung Betriebsinformatiker/in EFZ stark rückläufig. Die Lehrberufe ICT-Fachmann/-frau EFZ und Informatiker/in EFZ bieten Alternativen, in denen sämtliche Handlungskompetenzen abgedeckt sind.
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Berufliche Grundbildung: Anhörungen

Die folgenden Verordnungen über die berufliche Grundbildung wurden zur Anhörung publiziert:

Die entsprechenden Dokumente stehen auf der Website des SBFI zur Verfügung. Für neue Verordnungen, solche mit Titel- oder Fachrichtungsänderungen oder mit Änderungen der Lehrdauer sowie für Aufhebungen von Verordnungen erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

Berufliche Grundbildung: Erlass

Das SBFI kommuniziert folgenden Erlass:

  • Anerkannte Fremdsprachendiplome für die Berufsmaturität und für die kaufmännische Grundbildung (INFObildung&beruf)

BL/ZH: Knigge-Kurse für Lernende

In den Kantonen Baselland und Zürich starten in diesen Wochen Knigge-Kurse für Lernende, ein "praxisnahes Training für Etikette, Körpersprache und Kommunikation für die direkte Anwendung im Berufsalltag". Angesprochen sind in erster Linie Betriebe, deren Lernende inhouse oder an zentralen Kursorten während eines Tages lernen, wie man sich im beruflichen Umfeld richtig benimmt und adäquat kleidet. Das Angebot entstand auf Anregung von Lehrbetrieben, angeboten wird es von der Stiftung fit4school, die eine Vielzahl von weiteren Dienstleistungen für Lernende erbringt – darunter Lerntraining, Nachhilfeunterricht und Prüfungsvorbereitung.

VD/NE: Unterstützung für Spitzensportler/innen in der Berufsbildung

Berufsbildung und Sporttraining oder eine künstlerische Tätigkeit unter einen Hut zu bringen, erweist sich sogar in einer "Sport-Kunst-Ausbildung" mitunter als schwierig. Deshalb wird der Waadtländer Staatsrat in einem Postulat (23_POS_34) aufgefordert, mögliche Erleichterungen für junge Sportler/innen oder Künstler/innen in der Berufsbildung zu prüfen. Auch im Kanton Neuenburg fordert eine parlamentarische Interpellation (23.184) eine Stellungnahme der Regierung zur Weiterführung der Finanzierung des Pilotprojekts "Cœur d’AS", das junge Sport- und Kunsttalente im Rahmen ihrer dualen Berufslehre unterstützt. Die weiteren Vorstösse und Geschäfte, die in den Kantonsparlamenten und im Bundesparlament im Bereich Bildung behandelt werden, sind in der monatlichen Übersicht des Informationsdienstes IDES der EDK aufgelistet.

Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

Zeitschrift EP zur "Individualisierung in der Weiterbildung"

Wie kann Künstliche Intelligenz dazu beitragen, dass Bildungsangebote noch individueller den Bedürfnissen von Lernenden angepasst werden? Fragen wie dieser geht die Zeitschrift Education Permanente (EP) des SVEB in der Ausgabe 1/2023 nach. Das Heft zeigt: Die Entwicklung zu individualisierten Bildungsinhalten hat schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Und das Postulat zu möglichst individualisierten Bildungsangeboten hat auch problematische Seiten. EP ist auf der Website frei zugänglich.

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Vernehmlassungen

Die Entwürfe folgender Prüfungsordnungen (ohne Titeländerungen) wurden im Bundesblatt vom 31. Mai 2023 zur Vernehmlassung ausgeschrieben:

  • Bodenbelagsberater/in (BP)

  • Bodenlegermeister/in (HFP)

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Genehmigungen

Folgende Prüfungsordnungen (ohne Titeländerungen) wurden vom SBFI genehmigt:

  • Baustoffprüfer/in (BP)

  • Lebensmitteltechnologe/-login (BP)

Die Prüfungsordnungen werden im SBFI-Berufsverzeichnis aufgeschaltet.

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Robot Recruiting bei der Lehrstellensuche

Robot Recruiting – der Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz (KI) – bietet den Personalabteilungen neue Möglichkeiten. Für einen Blog des Zürcher Amtes für Jugend und Berufsberatung wurden die grössten Schweizer Lehrbetriebe – Coop, Migros, Post, SBB, Swisscom und UBS – angefragt, ob sie bei der Besetzung von Stellen auf KI zurückgreifen. Die Antwort lautet durchgehend nein. Die Post und die Migros verwenden ein Bewerbermanagement-Tool, allerdings ohne KI. Die Migros bietet Lehrstellensuchenden zudem einen Chatbot, der es ihnen erlaubt, über WhatsApp mit einem Maskottchen zu interagieren. Der Blog-Artikel gibt Tipps, wie Lehrstellensuchende dem potenziellen Einsatz von KI begegnen sollten.

Weibliche Vorbilder in der MEM-Industrie

Das Magazin involved von Swissmem porträtiert in der Ausgabe 1/2023 acht Frauen in der MEM-Industrie. Sie erzählen, wer und was sie zu einem Einstieg in dieses Berufsfeld inspiriert hat, berichten von Hürden und schildern, was ihnen bei der Arbeit am meisten Spass macht. Das Magazin zeigt zudem auf, dass in der MEM-Industrie das Potenzial von Frauen gut ausgeschöpft wird: Während im unteren Kader 19% Frauen sind, ist der Frauenanteil in den mittleren und oberen/obersten Kader mit 16% nur leicht tiefer (Zahlen des Gender Intelligence Reports). Die grosse Herausforderung bestehe vor allem darin, Frauen überhaupt für technische Berufe zu begeistern.

Neuerungen auf berufsberatung.ch

Das Portal berufsberatung.ch ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen. Daher gibt es in der Fusszeile neu einen Link zur Sitemap. Dort sind alle Seiten des Portals aufgeführt, auch diejenigen, die nicht in den Menüs angezeigt werden. Die Sitemap erlaubt es, die Struktur der Website zu überblicken und schnell auf die benötigten Seiten zuzugreifen. Die Sitemap kann mit Ctrl+F durchsucht werden.
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Zeitschrift BWP zum Thema "Berufliche Orientierung"

Die deutsche Fachzeitschrift BWP widmet ihre Ausgabe 2/2023 dem Thema "Berufliche Orientierung". Im Zentrum steht die Wirksamkeit von Ansätzen zur beruflichen Orientierung; dazu werden Forschungsbefunde und praktische Erfahrungen vorgestellt. Die Beiträge befassen sich mit Themen wie "Können Rollenvorbilder junge Frauen für IT-Ausbildungsberufe begeistern?" oder "Förderung erwerbsbiografischer Selbstverantwortung am Übergang Schule-Beruf". Und es wird eine mehrsprachige digitale Elternabendreihe aus Hamburg vorgestellt, die zugewanderte Eltern darin stärken will, ihre Kinder in der beruflichen Orientierung zu begleiten. Alle Beiträge sind auf der Website frei zugänglich.

ZH/BE: Keine anonymen Bewerbungen

2021 beauftragte der Zürcher Gemeinderat die Stadt, mit einem Pilotprojekt anonymisierte Bewerbungsdossiers zu testen. Nun hat sich die Stadt Zürich gegen die Anonymisierung von Bewerbungen entschieden, wie SRF am 16. Mai 2023 berichtete. Eine neue Software wäre nötig, deren Anschaffung teuer käme, argumentierte die Stadt. Stattdessen wolle man auf Schulungen setzen, in denen die städtischen Angestellten für Diskriminierungen im Bewerbungsprozess sensibilisiert würden. Auch die Stadt Bern will kein Pilotprojekt mit anonymen Stellenbewerbungen durchführen. Das sei das falsche Instrument, heisst es hier. Häufig seien mangelnde Deutschkenntnisse die höchsten Hürden auf dem städtischen Arbeitsmarkt. Dies berichtete die Zeitung "Der Bund" am 22. Mai 2023 (Artikel kostenpflichtig).

Arbeitsmarkt

Jahresbericht des Dachvereins "Check Your Chance"

"Check Your Chance" ist der Dachverein von zwölf Organisationen, die sich für die Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt einsetzen. Gemäss dem Jahresbericht 2022 unterstützten sie im Berichtsjahr 13'964 Jugendliche. Die Erfolgsquote betrug im Bereich der Prävention 82%. Dieser Wert beinhaltet alle Jugendlichen, die im Rahmen der Leistungsvereinbarung mit dem SECO präventiv betreut wurden und ein Jahr später nicht arbeitslos gemeldet waren. Im Tessin wurde ausserdem das Projekt "Tavolo CYC Ticino" lanciert. Hier arbeiten sechs Vereine zusammen, um langfristig eine noch grössere Effektivität und Effizienz zu erreichen und die Quantität und Qualität der Lösungen zum Berufseinstieg zu steigern. Das Projekt startete am 1. April 2022 und dauert drei Jahre.

AMOSA-Studie "Arbeit 4.0 – The Future of Work"

Die Digitalisierung verändert die Tätigkeitsprofile und Qualifikationsanforderungen auf dem Arbeitsmarkt stark. Manuelle Routinetätigkeiten verlieren an Bedeutung, während kognitive Nicht-Routinetätigkeiten zunehmen. Das sind Ergebnisse der Studie "Arbeit 4.0 – The Future of Work" von AMOSA (Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, AG, ZH und ZG). Die Studie macht vier Berufsfelder aus, die von der Digitalisierung besonders stark betroffen sind: Büro und Sekretariat, Verkauf, industrielle Produktion und Marketing. Diese Berufsfelder sind durch einen hohen Routineanteil oder durch ein hohes Anwendungspotenzial für Künstliche Intelligenz geprägt. Zudem zeigt die Studie anhand von Auswertungen von Stelleninseraten auf, dass überfachliche Kompetenzen und lebenslanges Lernen an Bedeutung gewinnen. Sie formuliert auch Empfehlungen für die Rekrutierung.
Schlussbericht

Generation Z bleibt nicht lange im selben Job

Fast drei Viertel der jungen Berufstätigen (18- bis 29-Jährige) in der Deutschschweiz sind offen für einen Stellenwechsel. Und nur rund die Hälfte kann sich vorstellen, noch länger als zwei Jahre im aktuellen Unternehmen zu bleiben. Das geht aus einer Online-Befragung von knapp 200 Personen im Auftrag von "onlyfy by XING" hervor. Eine Mehrheit (79%) ist mit der aktuellen Stelle zufrieden. Mit einer neuen Stelle liebäugeln sie vor allem wegen zu wenig Lohn (41%), Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft (32%), aus genereller Lust auf Abwechslung (31%) und wegen einem hohen Stresslevel (29%). Bei einer neuen Stelle achten sie vor allem auf einen guten Zusammenhalt unter Kolleginnen und Kollegen.
Medienmitteilung

SECO: Bericht zur Stellenmeldepflicht

Im Rahmen der Stellenmeldepflicht erhalten Arbeitgeber von den RAV Vermittlungsvorschläge. Im Jahr 2022 konnte auf rund jede zweite Stellenmeldung mindestens eine Person vorgeschlagen werden; 8226 Stellensuchende bekamen dadurch eine neue Stelle. Am meisten meldepflichtige Stellen wurden im Bau, der Industrie und dem Gastgewerbe gemeldet. Dies geht aus dem Monitoringbericht 2022 des SECO hervor. Die meldepflichtigen Berufe werden jeweils im vierten Quartal für das Folgejahr aufgrund der Arbeitslosenquote neu berechnet.
Medienmitteilung

FH-Lohnstudie: Löhne sind merklich gestiegen

104'000 Franken beträgt der Medianlohn der Absolventinnen und Absolventen einer Fachhochschule. Er ist damit im Vergleich zur Erhebung 2021 um gut 4% gestiegen. Dies geht aus der FH-Lohnstudie hervor, an der im Frühling 2023 13'400 Personen teilgenommen haben. Mit 120'000 Franken ist der Medianlohn in der Finanz- und Versicherungsbranche am höchsten. Es folgen die Branchen Pharma und Chemie, öffentliche Verwaltung und Informatik. Den deutlichsten Lohnanstieg verzeichnet der Bereich Architektur/Ingenieurwesen. Ökonominnen und Ökonomen verdienen in fast allen Branchen mehr als jene, die in anderen FH-Fachbereichen studiert haben. 60% der Befragten planen eine Weiterbildung, das sind 10% weniger als zwei Jahre zuvor. Am beliebtesten sind CAS und DAS, gefolgt von Fach- und Führungskursen.
Medienmitteilung

Beschäftigungsbarometer im 1. Quartal 2023

Im 1. Quartal 2023 ist die Gesamtbeschäftigung (Anzahl Stellen) im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2% (+115'700 Stellen) gestiegen (saisonbereinigt +0,6% gegenüber dem Vorquartal). Im Vergleich zum Vorjahresquartal wiesen alle Wirtschaftsabschnitte Zunahmen der Beschäftigtenzahl aus. Das stärkste prozentuale Wachstum wurde, wie in allen Quartalen nach der Coronakrise, im Gastgewerbe verzeichnet (+6,8%). Ebenfalls sehr positiv entwickelte sich der Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung (+4,2%). Insgesamt meldeten die Unternehmen 126'600 offene Stellen, das sind 5,9% mehr als im Vorjahresquartal. Der Indikator der Beschäftigungsaussichten ist leicht gesunken, aber immer noch positiv. Zugenommen haben im Vergleich zum Vorjahresquartal die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von gelernten Arbeitskräften. Dies geht aus einer Auswertung des BFS hervor.
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Schweizerische Arbeitskräfteerhebung im 1. Quartal 2023

Im 1. Quartal 2023 stieg die Erwerbstätigenzahl in der Schweiz gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 2,1%. Vor allem die Zahl der ausländischen Erwerbstätigen nahm zu (+5,2%), dabei war die Zunahme bei den Kurzaufenthalterinnen und Kurzaufenthaltern am stärksten. Im gleichen Zeitraum sank die Erwerbslosenquote von 4,6% auf 4,3%. Die Jugenderwerbslosenquote (15- bis 24-Jährige) stieg jedoch von 7,2% auf 7,8%. Bei den 50- bis 64-Jährigen verringerte sich die Erwerbslosenquote stärker (von 4,3% auf 3,7%) als bei den 25- bis 49-Jährigen (von 4,5% auf 4,1%). Bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung nahm die Erwerbslosenquote ab (von 9,3% auf 8,4%), ebenso bei Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (von 4,4% auf 3,8%). Bei Personen mit einem Abschluss auf Tertiärstufe nahm sie hingegen zu (von 3,3% auf 3,5%).
Medienmitteilung

Verschiedenes

Frauen im Bildungssystem: Noch immer diskriminiert

Strukturelle Diskriminierung im Bildungssystem und stereotype Rollenbilder behindern die Gleichstellung von Frau und Mann in der Schweiz. Dies sagt die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen (EKF), die diverse Studien zum Thema auswerten liess. So entscheiden sich Mädchen und junge Frauen immer noch häufig für typisch weibliche Berufe – obwohl diese generell unterbewertet und schlechter bezahlt seien und weniger Weiterbildungsmöglichkeiten böten. Die EFK macht sieben Empfehlungen zur Verbesserung der Situation, dies in den Bereichen Schule, Berufswahl, Berufsbildung und Verbleib im Beruf.
Medienmitteilung

Buch "Ein Handwerk studieren oder die Revision der Berufsbildung"

Philipp Gonon war zwischen 2004 und 2021 Professor für Berufsbildung an der Universität Zürich. Nun hat er mit einem Buch eine Reihe von Vorträgen und Stellungnahmen zu einem Gesamtkonzept verdichtet. Das Buch bildet einen Überblick zur Diskussion bildungspolitischer Schlüsselthemen in der Schweiz – Nachhaltigkeit, Hybridität, Durchlässigkeit und Inklusion – und schliesst mit der Frage, was Berufsbildung im 21. Jahrhundert braucht. Gonons Antwort: Berufsbildung im postindustriellen Zeitalter sei einem akademischen Drift ausgesetzt; eine Revision des Berufsbildungsgesetzes dränge sich auf.

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Inserate

Modulares "SVEB-Zertifikat Ausbilder/in – Durchführung von Lehrveranstaltungen"

Sind Sie beruflich und zeitlich stark eingebunden? Neu können Sie ab September 2023 das schweizweit anerkannte "SVEB-Zertifikat Ausbilder/in – Durchführung von Lernveranstaltungen" in drei Teilmodulen in maximal drei Jahren besuchen und so in Ihren vollgepackten Arbeitsalltag integrieren. Die Teilmodule sind so konzipiert, dass sie den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt gerecht werden und Sie gezielt auf den Kompetenznachweis vorbereiten.
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