DE

FR

IT

sdbb_panorama_header_1

Ausgabe 21/2022

Berufliche Grundbildung

Jede fünfte Person löst Lehrvertrag vorzeitig auf

22% der Jugendlichen, die im Sommer 2017 zum ersten Mal eine Lehre begonnen haben, lösten ihren Lehrvertrag vorzeitig auf (Vorjahreskohorte: 21%). 80% von ihnen traten wieder in eine berufliche Grundbildung ein. Dies geht aus einer Publikation des BFS hervor. Sie zeigt, dass EBA-Lernende häufiger die Lehre abbrechen (24%) und vor allem seltener den Wiedereinstieg in eine berufliche Grundbildung schaffen (61%) als EFZ-Lernende (Abbruch: 22%, Wiedereinstieg: 83%). In der Tendenz haben die handwerklichen Berufe überdurchschnittliche Abbruchquoten.

Lehrstellenpuls ermittelt Gründe für Lehrvertragsauflösungen

Auswertungen von Lehrstellenpuls zeigen in Übereinstimmung mit den jüngst publizierten Zahlen des BFS eine Zunahme der Lehrvertragsauflösungen. 54% der betroffenen Betriebe gaben laut Umfrage als häufigsten Grund an, dass Lernende die Anforderungen an Soft Skills (Motivation, Zuverlässigkeit oder Teamfähigkeit) nicht erfüllen. Der zweitwichtigste Grund ist laut Umfrage, dass Lernende den schulischen Anforderungen nicht gerecht werden (47%). Zudem wurden die Betriebe nach der Entwicklung ihres Lehrstellenangebots gefragt: Dieses geht nach Einschätzung der befragten Betriebe im Sommer 2023 verglichen mit 2022 tendenziell zurück. Als Hauptgrund für ein reduziertes oder konstantes Lehrstellenangebot gaben die Betriebe an, dass sie nicht in jedem Jahr Lernende einstellen. Aber auch die Gefahr, dass bei mehr Lernenden die Betreuung nicht gewährleistet werden könne, war ein häufig genannter Grund.

SBFI-Herbsttagung: Tagungsbeiträge online

An der Herbsttagung am 30. November 2022 im Kursaal Bern erhielten die Teilnehmenden anhand von Referaten, Kurzpräsentationen und Podiumsdiskussionen Informationen zur Berufsbildung. Die Tagungsbeiträge sind auf der Website des SBFI zugänglich. Inputthemen waren unter anderem die Bedeutung des lebenslangen Lernens als Erfolgsfaktor in modernen Arbeitswelten, die Aktivitäten zur Stärkung der Berufsbildung der Kantone Genf und Waadt, die Positionierung der höheren Fachschulen und der Umgang mit Jugendlichen mit Mehrfachbelastungen.

Technologien in der Berufsbildung: Buch und Website

Welche Rolle spielen Lerntechnologien bei der Stärkung der Berufsbildung? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines von Forschenden der EHB, der EPFL und der Universität Freiburg veröffentlichten Buches, das die Arbeiten im Rahmen des Leading House "Technologien für die Berufsbildung" am langjährigen Dual-T-Projekt zusammenfasst. Das kostenlos in englischer Sprache verfügbare Buch wird durch eine viersprachige Website ergänzt, auf der Praxisakteure konkrete Beispiele und Materialien finden, um den pädagogischen Ansatz des "Erfahrraums" mithilfe verschiedener Technologien umzusetzen.

EHB lanciert neues Bildungsformat: Student Driven Studies

Wer sich zur Lehrperson in der Berufsbildung ausbilden möchte, kann das an der EHB künftig auch im Rahmen von "Student Driven Studies" (SDS) – einem selbstgesteuerten Studienformat – tun. Das SDS-Studium besteht aus einem fixen Studientag in der Kursgruppe und selbstbestimmten Projekten, die die Studierenden mit den Begleitpersonen der EHB und den Mitstudierenden entwickeln. Das Angebot richtet sich an Lehrpersonen der Berufsbildung – angefangen bei denen, die berufskundlichen Unterricht erteilen oder im KV und Detailhandel lehren, über die Sportlehrpersonen bis hin zu den BM- und HF-Dozierenden. Es umfasst sechs Module (60 ECTS), die Studieninhalte können individuell mitbestimmt werden. Die Studiendauer hängt von den Studierenden ab (in der Regel zwei Jahre, maximal fünf Jahre). Anmeldefrist für den ersten Studienjahrgang ist der 30. April 2023.

Berufliche Grundbildung: Anhörungen

Die folgenden Verordnungen über die berufliche Grundbildung wurden zur Anhörung publiziert:

Die entsprechenden Dokumente stehen auf der Website des SBFI zur Verfügung. Für neue Verordnungen, solche mit Titel- oder Fachrichtungsänderungen oder mit Änderungen der Lehrdauer sowie für Aufhebungen von Verordnungen erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

Höhere Berufsbildung und Weiterbildung

Subjektfinanzierung: Gesuche und Auszahlungen im 2021

Absolvierende von Vorbereitungskursen auf eine Berufsprüfung oder eine höhere Fachprüfung werden vom Bund finanziell unterstützt (bis zu 50% der Gebühren). Im Jahr 2021 sind 16'831 Anträge genehmigt und insgesamt 102,8 Millionen Franken ausbezahlt worden. Dies zeigt eine Auswertung des BFS. Den Hauptanteil machten dabei Vorbereitungskurse auf Berufsprüfungen aus (14'105). In praktisch allen Fällen wurde der Standardbeitrag ausbezahlt. Der Frauenanteil liegt bei 41%, der Altersmedian bei 31 Jahren. Das Total der Prüfungskandidatinnen und -kandidaten betrug im Berichtsjahr 25'408 Personen – 55% von ihnen haben noch im gleichen Jahr Bundesbeiträge erhalten. Da die Gesuche bis zu zwei Jahre nach der Prüfung eingereicht werden können, wird die Gesamtheit der Bezüger/innen des Prüfungsjahrganges 2021 erst Ende 2023 bekannt sein.

SVEB: Weiterbildungsanbieter im Umbruch

Die Weiterbildungsszene befindet sich in einer tiefgreifenden Transformationsphase. Jeder zweite Anbieter setzt derzeit umfassende strukturelle und strategische Veränderungen auf Organisationsebene um, viele beschäftigt die digitale Transformation. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage aus der Reihe "Focus Weiterbildung" des SVEB. Das Thema lautete: "Veränderungen auf Organisationsebene". Der SVEB hat ein Analyse-Tool entwickelt, das die Organisationen bei der Umsetzung von Veränderungen unterstützen soll.

Weiterbildung in der Schweiz: Buch und Magazin

Im Rahmen einer deutschen Buchreihe ist ein aktualisiertes Länderporträt zur Weiterbildungslandschaft der Schweiz erschienen (open access). Ein besonderer Schwerpunkt der vierten, komplett überarbeiteten Auflage sind die Veränderungen, die das 2017 in Kraft getretene Schweizer Weiterbildungsgesetz bewirkt hat. Ein historischer Abriss über die Entwicklung der Erwachsenenbildung in der Schweiz sowie ein Kapitel zu Tendenzen und Perspektiven der Weiterbildung in der Schweiz ergänzen das Informationsangebot. Die Zeitschrift EP ("Education Permanente") des SVEB hat fast gleichzeitig eine Reihe von Aufsätzen zur Geschichte der Erwachsenenbildung in der Schweiz publiziert (open access). Wie immer enthält die Zeitschrift auch eine Carte blanche; diesmal geht es um die lange Reise des Wissensbegriffs durch die Kulturgeschichte.

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Vernehmlassung

Der Entwurf folgender Prüfungsordnung (ohne Titeländerung) wurde im Bundesblatt vom 30. November 2022 zur Vernehmlassung ausgeschrieben:

  • Kosmetiker/in medizinische Kosmetik (BP)*

* Der Entwurf der Änderung der Prüfungsordnung enthält keinen Abschluss Visagist/in (BP) mehr.

Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Genehmigungen

Folgende Prüfungsordnungen wurden vom SBFI genehmigt:

  • Fachspezialist/in Zoll und Grenzsicherheit (BP) (INFObildung&beruf)

  • Techniker/in Audio Video (BP)

  • Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte/-expertin, dipl. (HFP) / Elektroplanungsexperte/-expertin, dipl. (HFP)

  • Heizungsmeister/in (HFP)

Die Prüfungsordnungen werden im SBFI-Berufsverzeichnis aufgeschaltet. Für neue Prüfungsordnungen und solche mit geändertem Titel erstellt das SDBB ein Infoblatt (INFObildung&beruf).

Bauplanung HF: Rahmenlehrplan genehmigt

Am 31. Oktober 2022 hat das SBFI den Rahmenlehrplan für die Bildungsgänge der höheren Fachschulen für Bauplanung genehmigt. Der geschützte Titel dipl. Techniker/in HF Bauplanung bleibt unverändert. Bauplanung hat einen eigenen Rahmenlehrplan und ist keine Fachrichtung mehr innerhalb des Rahmenlehrplans Technik. Die drei Vertiefungsrichtungen Architektur, Ingenieurbau und Innenarchitektur sind aufgehoben. Die Trägerschaft bilden mehrere Organisationen im Bereich Architektur und Ingenieurwesen. Der Anhang zur Verordnung des WBF über Mindestvorschriften für die Anerkennung von Bildungsgängen und Nachdiplomstudien der höheren Fachschulen (MiVo-HF) wird mit den entsprechenden Informationen ergänzt. Der Rahmenlehrplan und die vom SBFI anerkannten HF-Bildungsgänge sind im SBFI-Berufsverzeichnis zu finden.

Kunst und Design HF: Rahmenlehrpläne genehmigt

Am 24. und 31. Oktober 2022 hat das SBFI drei Rahmenlehrpläne für die Bildungsgänge der höheren Fachschulen im Bereich Kunst und Design genehmigt. Die geschützten Titel und Bildungsgänge wurden folgendermassen umbenannt:

  • Gestalter/in HF bildende Kunst, dipl. / Gestaltung HF, Fachrichtung Bildende Kunst mit Vertiefungsrichtung Bildende Kunst (neu Bildende/r Künstler/in HF, dipl. / Bildende Kunst HF)

  • Gestalter/in HF Kommunikationsdesign, dipl. / Gestaltung HF, Fachrichtung Kommunikationsdesign mit Vertiefungsrichtung Webdesign, Animation / Computer Animation / Motion Design, Film, Fotografie, Visual Merchandising Design, Visuelle Gestaltung, Interaction Design / Interactive Media Design oder Schrift und Typografie (neu Kommunikationsdesigner/in HF, dipl. / Kommunikationsdesign HF)

  • Gestalter/in HF Produktdesign, dipl. / Gestaltung HF, Fachrichtung Produktdesign mit Vertiefungsrichtung Industrial Design, Keramik, Textildesign, Uhrendesign, Modedesign, Schmuck oder Produktdesign (neu Produktdesigner/in HF, dipl. / Produktdesign HF)

Bildende Kunst, Kommunikationsdesign und Produktdesign haben eigene Rahmenlehrpläne und sind nicht mehr Fachrichtungen innerhalb des Rahmenlehrplans Gestaltung. Verschiedene OdA und die Swiss Design Schools SDS (Direktorinnen- und Direktorenkonferenz der Schulen für Gestaltung Schweiz) bilden die Trägerschaften. Der Anhang zur Verordnung des WBF über Mindestvorschriften für die Anerkennung von Bildungsgängen und Nachdiplomstudien der höheren Fachschulen (MiVo-HF) wird mit den entsprechenden Informationen ergänzt. Die Rahmenlehrpläne und die vom SBFI anerkannten HF-Bildungsgänge sind im SBFI-Berufsverzeichnis zu finden.

Mittelschulen und Hochschulen

Passerelle: Studienerfolg und Herkunft der Studierenden

Mit der Ergänzungsprüfung Passerelle erhalten Inhaber/innen eines Berufsmaturitätsausweises (und seit 2017 auch Inhaber/innen eines Fachmaturitätsausweises) Zugang zu den universitären Hochschulen. Eine Studie zeigt, dass die Studienerfolgsquote der Absolventinnen und Absolventen der Passerelle mit derjenigen der gymnasialen Maturandinnen und Maturanden vergleichbar ist. Zudem kommt die Studie zum Schluss, dass die Passerelle den gewünschten Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit leistet: 74,6% der Absolventinnen und Absolventen stammen aus einem Haushalt ohne Hochschulabschluss, bei den Absolventinnen und Absolventen einer kantonalen Maturität hingegen sind es 52,3%. Der Passerellenzugang macht allerdings nur einen kleinen Anteil der Zugänge an die Universitäten aus.
Medienmitteilung

Uni und PH: Studienintensität und Mobilität

Die durchschnittliche Studienintensität an den universitären Hochschulen und den Pädagogischen Hochschulen ist seit 2015/2016 konstant und beträgt rund 80% eines Vollzeitstudiums. Die höchste Studienintensität wird bei Studierenden im Bachelorstudium gemessen, gefolgt vom Masterstudium und von der Lehrkräfteausbildung für die Sekundarstufe II. Auch der Anteil mobiler Studierender ist seit 2015/2016 konstant: Rund 4% studieren vorübergehend nicht an der Hochschule, an der sie immatrikuliert sind. Bachelorstudierende waren weniger mobil als Masterstudierende und Studierende der Lehrkräfteausbildung für die Sekundarstufe II. Dies sind Ergebnisse des BFS.

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Begleitung von Jugendlichen bei der Berufsfindung: Buch und Kartenset

Das Buch "Wo Jugendliche sind, sind Wege" bietet eine Sammlung von methodischen und thematischen Impulsen für die Begleitung von Jugendlichen im Berufsfindungsprozess. Es richtet sich an Lehrpersonen, Sonderpädagoginnen und -pädagogen, Sozialarbeitende und Coaches. Das Buch gliedert sich in fünf Themenbereiche: Ressourcen entdecken, Visionen entwickeln, Entscheidungen fällen, im Prozess bleiben, Emotionen einbeziehen. Die einzelnen Impulse lassen sich frei kombinieren und können auch zusammen mit bestehenden Lehrmitteln für die Berufsorientierung eingesetzt werden. Sie eignen sich für die Einzelberatung wie auch für die Arbeit mit Gruppen. Passend zu den fünf Buchkapiteln wurde in Zusammenarbeit mit Jugendlichen ein Kartenset gestaltet. Die drei Autorinnen des Buchs sind Dozentinnen der FHNW (Pädagogische Hochschule resp. Soziale Arbeit).

Weiterbildungsplattform Evrlearn

Seit 2020 betreibt die Evrlearn AG eine Weiterbildungsplattform. Diese enthält mittlerweile mehrere Fragebögen zur beruflichen Situation, zu den Erfahrungen und zu den Interessen der Weiterbildungsinteressierten sowie eine Datenbank mit rund 4500 Kursen und Weiterbildungen von rund 300 Anbietern. Es erfolgt ein Matching der Informationen aus den Fragebögen mit den Kursen und Weiterbildungen. Diese können direkt auf Evrlearn gebucht werden. Bei einer Buchung bezahlen die Weiterbildungsanbieter eine Gebühr. Die Plattform richtet sich auch an Unternehmen: Diese können beispielsweise ihren Mitarbeitenden bestimmte Weiterbildungsangebote bevorzugt anzeigen lassen oder Daten über die Mitarbeitenden sammeln.

Deutschland: Online-Fortbildung zu Motiven und Motivation

Unter dem Titel "Motive und Motivation. Diagnostik und Thematisierung in der Berufs- und Studienberatung" führt der Deutsche Verband für Bildungs- und Berufsberatung eine Online-Fortbildung durch. Diese geht der vielschichtigen, teils unbewussten Motivlage bei Berufs- und Studienwahlentscheidungen auf den Grund. Die Teilnehmenden lernen diagnostische Tools zur Erfassung von (auch latenten) Motiven und Motivationslagen kennen. Die Fortbildung findet am 15. Februar 2023 von 15.30 bis 18.30 Uhr statt. Die Teilnahme kostet 65 Euro.
Weitere Informationen

Deutschland: Berufsorientierung und Employer Branding

Unter der Marke "Dein erster Tag" bietet die Studio2B GmbH in Deutschland diverse Dienstleistungen zur Berufsorientierung und zum Employer Branding an. Unter anderem werden im Auftrag von Firmen Berufsfilme mit oder ohne 360-Grad-Aufnahmen erstellt. Die 360-Grad-Videos (Virtual Reality, VR) gestatten es, sich am gefilmten Arbeitsort ringsum umzusehen (entweder am Bildschirm mittels Mausbewegungen oder über eine VR-Brille durch eigene Kopf- und Körperbewegungen). Eine Übersicht der vorhandenen Filme findet sich in der Mediathek. Den Schulen stellt die Firma VR-Brillen kostenlos für den Berufswahlunterricht zur Verfügung. Weitere Angebote der Firma sind Materialien für den Berufswahlunterricht (Print und online), der Verkauf von VR-Hardware und die Rekrutierung über TikTok.

Arbeitsmarkt

Fachkräftemangel so hoch wie noch nie

Nach einer coronabedingten Entspannungsphase in den vergangenen zwei Jahren (2020 und 2021), spitzt sich der Fachkräftemangel in der Schweiz stark zu. Der "Fachkräftemangel Index Schweiz" liegt dieses Jahr 68% über dem Indexwert des Vorjahres. In allen Grossregionen nimmt die Zahl der Stellensuchenden ab und jene der Stellenausschreibungen zu. Der grösste Personalmangel besteht bei den Spezialisten und Spezialistinnen in Gesundheitsberufen, gefolgt von Entwicklerinnen und Entwicklern sowie Analytikerinnen und Analytikern von Software und IT-Anwendungen. Bei Berufen mit grossem Fachkräfteüberangebot nimmt der Bedarf ebenfalls markant zu. Für Stellensuchende in diesen Berufen wird es daher einfacher, eine Stelle zu finden. Diese und detailliertere Ergebnisse sind dem "Fachkräftemangel Index Schweiz 2022" der Adecco Group und des Stellemarkt-Monitors der Universität Zürich zu entnehmen.

Stellenmeldepflichtige Berufsarten für 2023

Ab einer Arbeitslosenquote von 5% in einer bestimmten Berufsart tritt die Stellenmeldepflicht in Kraft. Am 30. November 2022 wurde die Liste der meldepflichtigen Berufsarten für das Jahr 2023 bestätigt. Nachdem die Liste im 2021 und 2022 aufgrund der erhöhten Arbeitslosigkeit erweitert wurde, fallen im Jahr 2023 wieder deutlich weniger Berufsarten unter die Stellenmeldepflicht. So sind beispielsweise Verkaufskräfte und einige Berufsarten in der Gastronomie im 2023 nicht mehr meldepflichtig. Während im 2022 etwa 20% der Erwerbstätigen in meldepflichtigen Berufsarten arbeiteten, sinkt diese Quote im 2023 auf etwa 8%.
Medienmitteilung

Beschäftigungsbarometer im 3. Quartal 2022

Im 3. Quartal 2022 ist die Gesamtbeschäftigung (Anzahl Stellen) in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2% gestiegen. In der gesamten Wirtschaft wurden 26'100 offene Stellen mehr gezählt als im entsprechenden Vorjahresquartal (+26,6%). Auch der Indikator der Beschäftigungsaussichten zeigt weiterhin nach oben (+1,4%). Die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifizierten Arbeitskräften haben im Vergleich zum Vorjahresquartal zugenommen (41,2%; +6,8 Prozentpunkte). Besonders markant zeigen sich diese im sekundären Sektor für den Maschinenbau (78,6%; +12,2 Prozentpunkte) und im tertiären Sektor im Gesundheits- und Sozialwesen (54,3%; +7,3 Prozentpunkte). Dies geht aus den Zahlen des BFS hervor.
Medienmitteilung

WEKO untersucht den Arbeitsmarkt im Bankensektor

Das Sekretariat der Wettbewerbskommission (WEKO) hat gegen 34 Bankinstitute eine Vorabklärung eröffnet. Grund dafür ist, dass die Banken regelmässig Informationen zu den Löhnen von verschiedenen Kategorien ihrer Angestellten ausgetauscht haben. Dieses Verhalten könnte kartellrechtlich problematisch sein. In der Schweiz ist es das erste Mal, dass das Sekretariat der WEKO mögliche Abreden auf dem Arbeitsmarkt untersucht, die in den Anwendungsbereich des Kartellgesetzes fallen können, da sie nicht Verhandlungsergebnisse von Sozialpartnern darstellen. Vertretungen des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds und des Schweizerischen Bankpersonalverbandes haben das Vorgehen der WEKO kritisiert, da sie befürchten, dass auch andere Abmachungen der Sozialpartner unterbunden werden könnten (siehe "Der Bund" vom 7. Dezember 2022).
Medienmitteilung

Verschiedenes

Intergenerationelle Mobilität und Reproduktion des Bildungsstandes

Über 70% der Personen zwischen 25 und 59 Jahren, deren Eltern höchstens einen obligatorischen Bildungsstand haben, erreichen selbst einen höheren Bildungsstand (Sekundarstufe II oder Tertiärstufe). Dies veranschauliche eine starke intergenerationelle Mobilität der Personen, deren Eltern einen niedrigen Bildungsstand haben, schreibt das BFS in einer Publikation. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, einen tiefen Bildungsstand zu erlangen, mit Eltern mit obligatorischem Bildungsabschluss (27,2%) mehr als zehn Mal höher als mit Eltern mit einem tertiären Bildungsabschluss (2,6%). Zudem gelingt es 69,6% der Personen, deren Eltern einen Bildungsabschluss auf Tertiärstufe haben, ihre Bildung ebenfalls auf diesem Niveau abzuschliessen.

GE: Steigende Erstabschlussquote und kaum noch Schulabbrüche

Im Kanton Genf ist der Anteil der Erstabschlüsse auf Sekundarstufe II deutlich gestiegen. Mit einer Quote von 87,9% (Schweizer Durchschnitt: 90,2%) belegt Genf gegenwärtig den zweiten Platz unter den Westschweizer Kantonen. Seit 2015 ─ damals bildete der Kanton noch das Schlusslicht der Schweiz ─ ist der Anteil um 4,5 Prozentpunkte gestiegen. Diese Entwicklung ist das Ergebnis verschiedener Massnahmen, die darauf abzielen, Schüler/innen während ihrer gesamten schulischen Laufbahn zu unterstützen, Ausbildungsabbrüche zu verhindern und die Rückkehr in eine Ausbildung zu fördern. Bemerkenswert ist, dass es seit der Einführung der obligatorischen Ausbildung bis zum 18. Lebensjahr im Jahr 2018 im Kanton Genf kaum noch zu Schulabbrüchen bei Minderjährigen kommt. Bei den Ausbildungsabbrüchen von volljährigen Personen dagegen sind die Auswirkungen der obligatorischen Ausbildung bis zum 18. Lebensjahr bislang nur begrenzt.
Medienmitteilungen: Abschlüsse, Ausbildungsabbrüche

Nach oben